Kost und Logis frei
Der 2. Teil meiner Blasen OP wurde auf Donnerstag verschoben. Also war ich nüchtern um 7.30 Uhr in der Aufnahme. "Welches Bett hätten sie gerne?" Ich nahm das mit Seeblick. Den Tiefwarensee vor Augen, das hat doch was. Das Wetter in diesen Tagen war bescheiden, der Wind kräftig. Da war ich froh, ein Bett, etwas zu Esse, es trocken und warm zu haben. Schon um 9 Uhr wurde ich in den OP geschoben. Um 12 Uhr war ich pünktlich zum Angelusgebet wieder wach, musste aber noch ein wenig ausharren. Mittagessen war nicht vorgesehen. Ein Glück hatte ich noch eine Banane mit. Niclas, der engagierte Krankenpfleger, begrüßte mich freundlich und wundert sich über meinen Wirkungskreis, den er auf dem Blog verfolgt. Da weiß man sich in guten Händen. Mein Mitpatient war noch auf der ITS. So hatte ich das Zimmer erst einmal nur für mich. Als er einen Tag später kam, mussten wir uns erst etwas anfreunden. "Tun dir nicht langsam die Augen weh vom vielen Lesen?" Die ganze Zeit auf den Fernseher schauen ist sicher auch nicht viel besser. Er Kehlkopf, ich Blase, da konnten wir uns ergänzen. Am Freitag kam Pastor Rother, der Krankenhausseelsorger, zu Besuch. Das hat mich sehr gefreut und wir hatten viel zu bereden. Meine Schwägerin, Judith, hatte Urlaub an der Müritz gebucht, kam also auch zu Besuch ins Krankenhaus. "Wenn du morgen entlassen wirst, hole ich dich ab!" Da brauchte es meinerseits und ihrerseits viel Geduld. Eh wir Frühstück bekamen, die Visite kam, der Katheder gezogen und der Arztbrief fertig war, schlug es 11 Uhr. Einen ordentlichen Kaffee in der Küche bei uns, auspacken, Mittagsschlaf und Bundesliga füllten den restlichen Tag. Mit dem abendlichen Essengehen wurde nichts, sie konnte nirgendwo in der Stadt einen Tisch bestellen. Das war mir sehr recht. Also hat sie kurzerhand im Pfarrhaus gekocht. Am Sonntagmorgen bekam ich durch sie ein Taxi nach Berlin. Dort will ich ein paar Tage mich von den Brüdern in Pankow pflegen lassen und beim brüderlichen Treffen am Montag dabei sein, wenn´s geht.
Geburtstag von Bine - meiner großen Schwester
Am Freitag früh erfahre ich im Krankenhaus, dass die für Montag geplante OP verschoben ist. Toll. Hat den Vorteil, dass ich einen Tag länger habe bei der Familie. "Bine, ich bleibe bis Montag!" Meine Schwester freut sich, der Rest der Familie nicht minder. Ich bin dankbar für den Zusammenhalt und die gute Unterstützung gegenseitig. Das ist wahrlich nicht die Regel. Abgesehen davon, dass meine große Schwester mein größter Fan ist. "Ich habe versucht, deinen Spendenbus füllen zu lassen!" Selbstverständlich hat sie auch geregelt, dass ihr Bruder die Sonntagsmessen übernimmt. Die Seligpreisungen stehen auf dem Programm. "Wer von euch will nicht glücklich sein oder zufrieden oder innerlich ausgeglichen?" Die Seligpreisungen sind "Regieanweisungen" für ein solches Leben (A. Handy). Und das verheißt Gott uns nicht erst im Himmel, nein, das Reich Gottes, der Himmel, beginnt schon jetzt und hier! Gemeinde freut sich, wenn ich komme, Abwechslung, mal was Neues. Der Pfarrer freut sich, Entlastung. Da haben alle was von. Ich auch. Fabian liest am Ende die Vermeldungen und macht aus 1000 Euro eine Million als Erlös der Sternsinger. So einfach ist Erfolg. In Schöneiche sind zwei kleine Jungs in der ersten Bank plötzlich Messdiener, klingeln bei der Wandlung. Früh übt sich, wer mal....
Bei Feiern in der Familie ist immer viel los und es ist laut, aber friedlich. Das tut mir auch mal gut. Wenn es mir zu viel wird, dann laufe ich eine Runde. Da kenne ich mich ja aus. Claudia, eine Freundin von Bine, fragt mich aus über meine Mission. "Wenn ich auf der Arbeit erzähle, dass ich katholisch bin, ernte ich nur Unverständnis. Wie machst du´s?" Humor, offensiv, ein dickes Fell.
Am Vorabend ist es gemütlich, Frühstück ausgiebig, Mittag ist die Hütte voll, nach dem Abendessen sind fast alle weg. Der kleine Spieleabend mit meinen Schwestern dauert bis Mitternacht. Am Montag zurück. Der Wind ist heftig, das Steuer fest in der Hand. Glücklich und zufrieden erreiche ich Waren.
Krankenbesuche
Letzten Freitag habe ich nach der Hl. Messe in Neustrelitz Pastor Kuntsche besucht. Nach der 5. Chemo ist er sehr geschwächt. Die Krankenkommunion habe ich mit. "Wenn ich gehen muss, dann gehe ich!" Gottvertrauen, stark! Am Sonntag habr ich wieder die Sonntagsmesse in Waren. Berufung der Apostel. Jesus bittet und bettelt nicht. "Folge mir nach!" Keine Widerrede. "Das Evangelium ist auch für Euch geschrieben. Der Ruf gilt heute! Ihr seid Apostel!" Nach der Hl. Messe höre ich, dass Frau Richter schwer krank ist. Morgen ein Krankenbesuch, heute geht es nicht. Ich habe Besuch. Den darf ich zum Mittagessen mit zu Familie Handy nehmen. Am Montag frage ich nach der Krankensalbung. Frau Richter bittet darum. "Morgen 12.30 Uhr bin ich da!" Es wurde eine kleine, würdige Feier. "Mit dem Sterben lassen sie sich bitte noch etwas Zeit, für Beerdigungen ist Br. Martin zuständig!" Die Gemeinde betet, christliche Gemeinde! Am Mittwoch fehlt Frau Minke in der Messe in Röbel. Keiner hat eine Ahnung. Vergangenen Woche schon habe ich sie nicht zuhause angetroffen. Ich mache mir Sorgen. Das Wohnmobil an der Müritztherme abgestellt, gegenüber geklingelt, meldet sich niemand. Weil die Tür gerade geöffnet wird, schlüpfe ich hinein. Oben die Tür ist offen. Die Tochter, kein Kirchgänger, sitzt abseits während wir einen kleinen Wortgottesdienst feiern. Am Rollenden Kloster hängt ein Knöllchen. Ärgerlich. Ich bin doch im Dienst! Eine Mail als Entschuldigung. Die wird angenommen. Für meinen Dienst gibt es, nur privat, aus der Verwaltung einen Segen. Geht doch! "Bitte parken sie aber in Zukunft nicht wieder auf einem Busstellplatz!" Am Donnerstag in Malchow zu Herrn Gillner. Der ist zum Frühstück bei seiner Cousine eingeladen, ich dann auch. Die Kommunion kann ich ihm nicht reichen, die Krankenburse ist leer. Schade. Vaterunser, Segen und dann ran an die Brötchen. Ein Freund rief mich an. "Bitte bete für eine junge Frau, dass sie endlich von ihrem Leiden erlöst wird! Dein Draht nach oben ist besser!" Das tue ich. Am nächsten Morgen höre ich, das Gebet wurde erhört. Wenn Beten nicht hilft? Ich bin erstaunt über das Gottvertrauen von Menschen. Der Krankenhausseelsorger, Pastor Rother, im Müritzklinikum will mich Montag nach der OP besuchen. Da wusste ich noch nicht, dass die Operation verschoben wurde. "Geht das für sie denn?" Bleibt mir nichts weiter übrig. So kann ich am Sonntag beim Geburtstag meiner Schwester etwas länger aushalten. "Bruder Gabriel, wir beten für sie, dass alles gut wird!" Das nenne wir doch mal: Eine Hand wäscht die andere! Oder: Zwei gefaltete Hände falten auch andere! Ach ja, Veronika und ich wollten uns mit Krankenhaus ablösen. Klappt nicht ganz. Sie wird Montag schon entlassen. Ich muss jetzt erst am Donnerstag rein.
WOMO-Reparatur
Veronika am Montag mit relativ großem Bahnhof verabschiedet, ging es nach Neukloster. Roland, mein Autofachmann, wollte das Dach reparieren. Wasser im Bad kam nicht von der Dusche. Die Reling oben war etwas herausgerissen vom letzten Sturm, da drang Feuchtigkeit durch, sehr ungünstig. "Wo ist das Problem?" Ich assistierte. Der Fahrradständer musste auch dran glauben. Da kommt dann das Krippenbild dran. Auch freute sich Elisabeth über einen Besuch und Maria im Pilgerkloster Tempzin hatte auch kurz Zeit für mich. Wir waren erfolgreich. Nur Veronika war verwundert über das Gitter vor ihrem Gästebett, provisorisch. Das Fahrradgestell muss sicher transportiert werden.
Mit Feldberg, Mirow, Neustrelitz und wieder Feldberg bin ich in dieser Woche auf Außendienst in der Pfarrei unterwegs und komme auf einige Kilometer. Überall dort steht noch die Krippe. Passt gut zum Jahresthema Greccio. Ach ja, den kranken Pastor Kuntsche habe ich noch besucht. Die Gemeinde betet!
Jahresplanung
Die älteren Damen, Entschuldigung, waren noch nicht weg, kam schon Veronika aus Fulda. Wir hatten vor, die Jahresplanung 2023 anzugehen. Die Frauen alle drei allein im Haus, ich in meinem Rollenden Kloster allein. Da freut sich die Präventionsbeauftragte.. Am Freitag war Frühstück um 7.30 Uhr für alle. Die Damen vor der Abfahrt, Veronika und ich und ein ganzer Bus voll fuhren zum Requiem des verstorbenen Weihbischofs Norbert Werbs nach Hamburg. Drei Stunden hin, drei Stunden zurück, drei Stunden in Hamburg. Ich habe es natürlich nicht versäumt, für Reiselektüre zu sorgen. Das neue Heft FRANZISKANER mit dem Artikel über franziskanisch-unTerwegs, sehr lesenswert, bekamen alle persönlich überreicht. Der Erzbischof würdigte den Verstorbenen als korrekten, authentischen und gradlinigen Hirten. Ich traf viele bekannte Menschen und Veronika ihren Firmbischof Joachim Wanke aus Erfurt. Als wir pünktlich zum Angelusläuten wieder vor dem Pfarrhaus in Waren standen mussten wir uns sputen, denn um 19 Uhr war eine kleine Zusammenkunft angesetzt. "Gibt es einen Anlass?" fragte Veronika und die Antwort: "Bruder Martin ist im Urlaub und im Keller sind noch Getränke!" Es wurde ein gemütlicher Abend mit ganz unterschiedlichen Menschen. Guter Ausklang. Woanders sagen sie Leichenschmaus, Tröster, Beerdigungskaffee, Fell versaufen oder so ähnlich.
Sonnabend Schreibtisch. Wir haben geschaut, was im Land und der See im kommenden Jahr so alles los ist. Ein buntes Programm ist zusammengekommen. U.a. will ich zur Fusion in Lärz im Sommer, ein großes Festival, wo ich vergangenes Jahr schon mal reingeschnuppert habe (ca. 70 000 junge Leute). Am Sonntag kam die FG, der franziskanische Laienorden. Wir wollen in diesem Jahr am MV-Tag in Neubrandenburg teilnehmen und etwas zum Thema Krippe machen. Schließlich feiert die franziskanische Familie in diesem Jahr 800 Jahre Krippe von Greccio. Dafür kommt dann auch ein Bild hinten aufs WOMO. "Ein Platz für jedes Kind!" KInder-/ Jesuskrippe" ist das Motto. Da haben die Leute hinter mir was zum Lesen und Nachdenken. Besser als manch anderer blöder Spruch auf Wohnmobilen.
Pfarrhauserlebnisse
Br. Martin fährt in Urlaub, immer 5 Wochen nach Bergen auf Rügen. Er lässt mich allein mit Sr. Theresia (Augsburg) und Brigitte (Berlin)und dem Hinweis, dass nächste Woche Handwerker kommen. Den beiden Damen zeige ich Land und Leute. Einen Tag Müritz-Nationalpark, einen Tag Ausflug nach HGW über die Insel Usedom und Polen. Die Studenten wollen etwas hören über Klöster und Orden. Für die weiblichen Orden habe ich Fachpersonal, eine Schwester. Die Studenten sind sehr aufmerksam, was ich mit franzkiskanisch-unTerwegs das ganze Jahr so treibe. Vielleicht überlegt sich der eine oder die andere, mal mitzufahren. Aufgebrochen waren wir morgens um 8 Uhr, vor dem Pfarrhaus in Waren standen wir um 23.55 Uhr wieder. Wir kamen durch Dörfer, die den Namen nicht verdienen. Sr. Theresia hat keine Gehirnerschütterung im WOMO bekommen, aber es war dicht davor. Bei äußerst miesem Wetter blieben wir trocken. Dennoch ein schöner, erlebnisreicher Tag mit einem leckeren Mittag in Swinemünde und interessierten Jugendlichen der KSG. Ach ja, der Probst in Greifswald hat mich eingeladen, mal eine Woche mit ihm durch seine Pfarrei zu fahren. Klar, obwohl es Erzbistum Berlin ist. "Das ist meine Pfarrei!"
Von Süd nach Nord
Die Abreise war etwas schmerzlich. Eine erholsame und schöne Woche hatte ich in den Bergen, leider kaum Schnee. Ein letzter Blick auf die Alpen, Starnberger See, etwas Zeit in der bayrischen Landeshauptstadt und deren Hbf. und dann ganz ökumenisch mit dem Reformator nach Berlin. Pünktlichst bin ich in Waren angekommen. Das erlebt man auch selten. Danke Deutsche Bahn, geht doch! Wenn man denn von gehen reden kann. Da hat mich Mecklenburg wieder.
Lebenszeichen
Keine Bange - ich lebe noch! Ich habe schon Anfragen bekommen, warum hier nichts mehr steht. Es war so viel los, ich bin im Einsatz und gut beschäftigt. Die Winterpause entpuppt sich als gut gefüllt, ausgefüllt. Besuch im Haus und Sightseeing-Tour, Vortrag über Orden und Klöster für die Studenten in Greifswald, Requiem von Altweihbischof Norbert Werbs in Hamburg, Handwerker im Pfarrhaus und ein bisschen Urlaubsvertretung für Br. Martin in seiner Pfarrei. Dazu noch Arztbesuche, Jahresplanung mit Veronika ... Langweile kommt jedenfalls nicht auf, also nicht bei mir.
Ausflug nach Füssen
Für Samstag habe ich einen Ausflug nach Füssen geplant. Ich wollte die Brüder im Kloster besuchen und die Stadt kennen lernen. Weil P. Claus sich am Vortag verausgabt hatte, durfte ich die Hl. Messe zelebrieren. „Wir Franziskaner feiern in diesem Jahr 800 Jahre Krippe von Greccio“ habe ich der Gemeinde erzählt. Gemeinde, 10 Gläubige kommen in der Woche in die Kirche St. Anton. „Christus das Licht will auch in uns leuchten, wir können zur Krippe werden!“ Br. Helmut fuhr mich zum Bahnhof. Dort kam um 9.40 Uhr der Bus nach Füssen. Über Ettal, Oberammergau, an den Königsschlössern, Hohenschwahnstein… vorbei, habe ich ganz Oberbayern und das Allgäu gesehen. „Sagt mal, fahrt ihr nach Füssen, kennt ihr euch da aus?“ fragte ich die Jugend hinter mir im Bus. Klare, präzise Antwort. Punkt 12 zum Angelus stand ich an der Klosterpforte. Nach dem Mittag streifte ich durch die Stadt, Schloss und St. Mang, Altstadt und Bahnhof. Nach dem Kaffee gab es einen fachkundigen Spaziergang mit Br. Martin zum Lechfall. Muss man nicht gesehen haben. Einer Jugendgruppe aus München habe ich den Weg zum Kloster erklärt und ein lebendes Exemplar zum Anschauen gezeigt. Anton, ein junger Mann stand rauchend im Hauseingang. Auch er musste uns erklären, wo das Kloster ist. Wie immer weiß ich jetzt seine Lebensgeschichte. U.a. wird er in diesem Jahr heiraten. Als sein Freund zu ihm stößt, ein Kroate, der die Franziskaner liebt, bekommt der junge Mann mein T-Kreuz geschenkt und ist mega-happy. Die Bus- und Zugfahrt zurück durch Österreich, unaufgeregt. Es ist schon später Abend als ich St. Anton erreiche. Vom vielen Laufen bin ich fast unterzuckert. Aber ich weiß ja, wo ich im Kloster was finde. Ein ereignisreicher, ein schöner Tag. Morgen ist schon Abreisetag. Auf jeden Fall habe ich viel erlebt, mich erholt, missioniert und mich bei den Brüdern sehr wohl gefühlt. Vielen Dank!
Bergwanderung
Am Mittwoch hatte ich die Hl. Messe um 8 Uhr, weil P. Claus kränklich ist. Ob ich den Ansprüchen genüge? Eine Kurzpredigt muss sein. „Wo wohnst du?“ fragen die Jünger des Johannes den Herrn. „Kommt und seht!“ und sie gingen mit. In der Kommunion wohnt der Herr in uns. Ich habe mein Lieblingsthema, Carlo Acutis, den Seligen aus Assisi, erwähnt. Täglich ging er zur Kommunion, meine „Autobahn in den Himmel“. Am Nachmittag eine lange Wanderung auf den Berg hinterm Haus gemacht, Alternative zur Sauna. Ich bin froh, dass ich das nicht täglich machen muss, bin eben nicht mehr der Jüngste. Aber der Blick in die Weite entschädigt für alle Mühe. Abends saßen wir immer zu dritt bei einem Glas Wein und hatten gute Gespräche. Ach ja, in der Kirche morgens habe ich auf den hoffentlich bald erscheinenden Artikel über franziskanisch-unTerwegs im neuen Heft Franziskaner hingewiesen. Als ich zurück war, lag das Paket schon im Flur. „Die nimmt kaum einer mit, deshalb bestellen wir nur wenige!“ Wenn man sie nur hinlegt, in die Hand drücken muss man das. Das tat ich am Donnerstag nach der Messe und Freitag. Siehe da, es blieben keine Hefte mehr übrig. Ich zeig euch wie das geht. Aber Helmut hat einen gut sortierten Schriftenstand in seiner Wallfahrtskirche. Da ist er Fachmann.
Dreikönigstag
In Bayern ist der 6. Januar, ein Feiertag. Ich habe einen Ausschlaftag gemacht. Ich kam auf 10 Stunden in der Nacht. Das tat mal gut. Bergluft, Bewegung und meine anstrengenden Tage zuvor haben Kraft gekostet. Ich bin ja im Urlaub. Ich habe mit P. Claus konzelebriert, obwohl im Altarraum nicht viel Platz ist. Zurückhaltung geht schon mal. Es gab eine Orchestermesse. Die Kirche war gut gefüllt. Jetzt wissen fast alle in der Stadt, was franziskanisch-unTerwegs ist. Geht doch! „Das ist ein schöner Artikel, alles Gute für ihre Arbeit in MV!“ Freut mich. Wenn ich in Mecklenburg fertig bin, komme ich nach Bayern und missioniere hier. Die Zugbegleiterin im RB von München erzählte mir, sie hätte mit Gott und Kirche nichts zu tun. So weit sind die hier schon. „Wenn du in der Stadt nach dem Kloster fragst, weiß keiner eine Antwort, St. Anton schon!“ erklärt mir Helmut. Könnte man ändern. Für mich gab es nur einen kleinen Stadtspaziergang, auch knapp 2 h. Das Wetter war gut. Ich besuchte auch die Stadtpfarrkirche. Dort liegen keine Franziskanerhefte aus. Ein Glück ist das in Mecklenburg anders. Im Pfarrhaus in Waren, so höre ich von Br. Martin, sind schon einige Pakete angekommen. Die werden ab nächste Woche verteilt. Die Sternsinger kamen und haben den Segen an die Tür vom Kloster geschrieben. Ich durfte das an den Kirchentüren übernehmen. Gerne!
Ruhetag im Haus
Wie vorhergesagt war am Dienstag bescheidenes Wetter. Es war trüb und die Wolken hingen tief. Das wäre definitiv nichts für die Berge gewesen. „Das habe ich dir doch gleich gesagt!“ Br. Helmut kennt die Berge, auch wenn Bergtouren nicht mehr gehen, gesundheitlich. Ein spannendes Buch und Wintersport via TV war mein Tagesprogramm. Abends bin ich dann noch mal zur Schanze für den Slalom. Ich stand nur am Zaun wie viele andere. Ein entspannter, ein Ruhetag.
Zugspitze
Da es schon im ICE nicht so richtig geklappt hatte, wollte ich auf den höchsten Berg, die Zugspitze, 2962m. „Da musst du gleich morgen hin, die Tage wird es schlechter mit dem Wetter!“ sagt Br. Helmut. Er fuhr mich zum Bahnhof. Mit der Zugspitzbahn, 57 € für Hin- und Rückfahrt, muss im Urlaub auch mal drin sein. Mit der Gondel hoch, Menschenmassen, mit dem Zug zurück, proppevoll. Da oben eine herrliche Sicht, die Welt von oben, Sonne satt und Wintersport. Auch den Grenzübertritt nach Tirol, Österreich, habe ich gewagt. Currywurst am Abhang, unter mir nichts. Ein Besuch in der höchstgelegensten Kirche Deutschland, ein staunender Blick auf die wendigen Menschen mit Skiern. So ging es zurück. Mit dem Hinweis: Es zieht!, wollte ich meinen Nachbarn bitten, das Fenster zu schließen. „Meine Mutter ist schwerkrank, ich will mir nichts einfangen!“ Wir kamen ins Gespräch. Sein Sohn Frederik und er sind bei Oma und Mutter. Skiausflug und Krankenpflege ist die Beschäftigung für die Woche. Frank ist Sozialarbeiter, hatte schon verschiedene Jobs. Aber eine Woche mit mir im Wohnmobil durch Mecklenburg, davon war er angetan. Am Ende gab es, wie üblich, eine Segenskarte für Vater und Sohn. Nach deren Ausstieg, wurde das Fenster geschlossen und ich nahm meine Mütze wieder ab. Das Abendessen hatten die Brüder für den Ausflügler stehen gelassen. Danke!
Silvester in den Bergen
Nachdem ich erfolgreich beim Taizetreffen in Rostock war, bevor ich für Br. Martin die Urlaubsvertretung übernehme und mit meiner Krankheitsgeschichte zu tun hatte, brauche ich eine Woche Auszeit. GP, Garmisch-Partenkirchen. Mit dem Zug unterwegs war anfangs auch alles gut. Aber kurz hinter Leipzig ging es nicht mehr weiter. „Wir kommen weder vor noch zurück!“ war die Ansage. Als dann auch noch das Licht erlosch, haben wir uns schon auf eine Evakuierung gefasst gemacht. Eine ganze Stunde bauchte es. Geht doch. Hatte zur Folge, dass der Anschlusszug in München weg war. 55 min Wartezeit. Das fügte sich gut. Ich traf nämlich ein junges Paar, Ronja und Ismael, das mich, richtig gelesen, die haben mich angesprochen haben. „Sind sie ein Mönch?“ Wir hatten ein anregendes Gespräch. Sie war auf dem Gymnasium in Münsterschwarzach, er hat ein Studium abgebrochen und wird jetzt Physiotherapeut. Br. Helmut holte mich vom Bahnhof ab, Br. Claus wartete extra mit dem Abendessen. „Wenn du willst, kannst du aufbleiben, ich läute im Schlafanzug die Glocken um 24 Uhr!“ Das wollte ich, aber die Müdigkeit hat gesiegt. Ich habe keine Glocke gehört. Nach der Neujahrsmesse bin ich ins Olympiastadion zum Neujahrsspringen. Tolle Atmosphäre. Ja, am Fernsehen sieht man doch mehr, als im Stadion. Mit dem Schnee hielt es sich in Grenzen. Trotzdem war alles gut präpariert. Zwei Tage später war Slalom gleich nebenan. Ich brauchte dringend mal wieder Stadionfeeling. Es muss nicht immer Fußball sein. Alles außer der Hang lag im Grünen. Auch ganz schön.
Rostock - einmal anders
In Rostock bin ich mal nicht im Ostseestadion, sondern in der HanseMesse. Dort findet nämlich das Europäische Jugendtreffen von Taize statt, 28.-1.1. In der Stadt habe ich ganz viele Menschen nach dem Ort gefragt, aber niemand war informiert. Wie kommt das denn? Also habe ich den Jugendlichen aus Güstrow erklärt, was Taize ist. Jannis in der Straßenbahn war sehr hilfsbereit und hat mir den Weg gewiesen. "Ein bisschen kenne ich mich in Rostock aus!" Die Dame in der Tankstelle wusste zwar von der HanseMesse, aber ansonsten war sie ahnungslos. Zumindest hat sie nun davon gehört. Plakat, Hinweise, Informationen oder Ähnliches in der Stadt habe ich nicht gesehen. Irgendwie binnenkirchliche Veranstaltung. Gut, in der Zeitung und Fernsehen wird über das Treffen berichtet.
Die Thomas-Morus-Kirche ist Ort der Stille. Es sitzen viele Menschen dort. Der Workshop zum Thema Menschenrechte im Gemeindezentrum wird auch von Daniel aus Groningen besucht. Zumindest weiß er, dass Hansa Rostock in der 2. Bundesliga spielt. In der HanseMesse angekommen, werde ich zur Hl. Messe eingeladen, auf polnisch. Dort treffe ich Br. Martin, polnischer Franziskaner aus Breslau und eine Ordensschwester, die mich mal in Hamburg traf. Ein paar Schweriner sind mir begegnet, die Jugend aus Wittenburg sprach mich an. Sr. Gudrun aus Hamburg ist auch da und Jakob mit Vater, Pastor in Schwerin. Ein junger Mann aus Katalonien, wünschte einen Spezialsegen, Jugendliche aus Taiwan, Simon und Peter aus Dessau, und viele andere. Das Abendgebet in der großen Halle musste ich kürzen, der Zug zurück nach Waren wartet ja nicht. Punkt 21 Uhr stand ich am Bahnhof der Müritzstadt. Heut nehme ich ein paar Leute aus Waren mit dem Auto mit. Keine Hektik. Ach ja, die Polizei in Rostock war sehr entspannt, falls es Ärger von außen gibt. Danke für euren Einsatz!
Weihnachtsspaziergang
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche und durch des Frühlings holden belebenden Blick. Im Tale grünet Hoffnungsglück. Der alte Winter in seiner Schwäche... Ach, das ist ja der Osterspaziergang von Goethe. Aber das passt auch gut zu Weihnachten. Man sollte Weihnachten und Ostern tauschen, vom Wetter meine ich.
Nach fünf Tage Isolation wegen Corona, musste ich mal wieder an die frische Luft. Das tut gut und ist gesund. Eigentlich stand für den Stephanustag der Besuch bei meiner Familie auf dem Programm, aber die haben auch alle Corona. Da ich rund um die Feisneck ohnehin niemanden getroffen habe, außer ein paar Enten und einige Kühe auf der Weide, war das o.k. Über eine Schafweide bin ich gekommen, aber da waren keine Schafe? Wo waren die? Natürlich an der Krippe, wo denn sonst. Ich stand mitten im Wald, da gehören die Bäume ja auch hin und nicht in die Wohnstube. Es tat mir gut, auch den Kopf frei zu bekommen, die Natur zu erleben und eben frische Luft zu schnappen.
Pünktlich nach Weihnachten habe ich michbei der Feuerwehr frei testen lassen, in dem Punkt bin ich negativ, nur in diesem Punkt. Am Johannestag bin ich mit dem Auto einmal um die Müritz, Weihnachtsbesuche. Neustrelitz, Mirow und Vipperow. Für mehr hat die Zeit dann nicht gereicht. Alle, die eine Weihnachtskarte hätten bekommen sollen, habe ich sie nun persönlich ausgehändigt. Leider konnte ich die Jugend nicht begeistern, sich zum Taizetreffen nach Rostock auf den Weg zu machen. Es kommen heute 5000 Jugendliche aus ganz Europa zu uns. Ich werde morgen mal hinfahren. Zu mehr reicht es gesundheitlich noch nicht. Dann folgt eine Woche Urlaub in den Bergen, Garmisch-Partenkirchen, dort zum Neujahrsspringen der Vierschanzentournee. Endlich mal wieder ins Stadion. Kommt gut ins neue Jahr und nehmt euch nicht zu viel vor, sonst sind die Enttäuschungen zu groß. Potential für Veränderungen und Neues gibt es aber immer.
Die Weihnachtspredigt gibt es 2022 a.D. nur digital, aus Krankheitsgründen, aber ich sehe euch alle andächtig lauschend vor mir.
X-mas - Weihnachten
X-mas heißt es bei den Amis und vielerorts mittlerweile auch bei uns. Weil es kürzer ist, weil es nicht so heilig klingt, weil die Menschen nichts mehr mit dem Geschehen vor 2022 Jahren anfangen können? Auch ich fand diese Art immer schrecklich. Bis mir in diesem Jahr auffiel, dass mit dem X doch wohl Christus gemeint ist. Das Chi im griechischen Alphabet steht bei den ersten Christen für Christus. Außerdem sieht das X aus wie die Krippe. Und noch eins. Wenn jemand drei Kreuze macht: XXX. Ich bin gemeint an der Krippe: xXx. Bei Wikipedia steht, dass der Verein für Deutsche Sprache X-mas im Jahr 2008 zum überflüssigsten und nervigsten Wort in Deutschland gewählt hat. Weil Werte für Weihnachten: Romantik, Gemütlichkeit, Christlichkeit und deutsche Weihnachtstradition verloren gehen. Das ist Quatsch, im Gegenteil.
X-mas führt uns, wenigstens im Wortsinn, zum Eigentlichen Weihnachten: zur Krippe, zum Kreuz, zu mir selbst.
Ich durfte das in diesem Jahr, im Advent, der Vorbereitung auf X-mas selber erleben. Im Krankenhaus war ich sehr eingeschränkt, auf andere angewiesen, hilfsbedürftig wie ein Baby in Windeln. Mit meiner Krankheit bin ich mit dem eigene Kreuz konfrontiert worden und mit mir selbst natürlich auch.
Natürlich ist es schön, gemütlich Weihnachten zu feiern in der Familie, unterm Baum und mit Geschenken. Natürlich ist es schön, die Lichter zu sehen und Weihnachtslieder zu singen und natürlich einen emotionalen und zu Herzen gehenden Weihnachtsgottesdienst mitzufeiern. Aber das ist eben nicht alles.
Die Krippe ist ein Ort der Armut, der Einfachheit, der Kälte und der Not. Wir stellen uns zu Weihnachten auch dieser Not, dem Krieg, Hass und Armut. Ich bin dankbar, dass die Hilfsorganisationen auch in diesem Jahr, eigenen Krisen zum Trotz, gute Spenden einwerben konnten. Menschen haben ein Herz für andere, denken an andere und haben eine offene, eine helfende Hand. Und drücken anderen die Daumen, beten, stellen eine Kerze auf.
Das X-Kreuz, das Andreas-Kreuz, steht an Bahnübergängen. Viele Menschen sind unterwegs, zu Verwandten, in den Urlaub oder zur Arbeit. Schaut hin auf die Kreuze am Weg, auf die Menschen, die ihr je eigenes Kreuz tragen. Geht nicht achtlos dran vorbei. Ich habe viele dieser Bahnübergänge im letzten Jahr gequert. Ich bin Menschen begegnet, die ihre Not erzählt haben, die ihr Kreuz schwer tragen müssen. Sie alle stehen bei mir, mit mir an der Krippe mit X- Christus. Gott ist mit einem jeden und einer jeden von ihnen und mir.
Es geht um mich. "Wenn Christus tausendmal geboren wäre, aber nicht in mir, dann nützte es nichts, hat mal irgendjemand gesagt. Für mich ist Gott Mensch geworden. ER, Christus, ist einer von uns, für mich in meine Welt gekommen, weil ich Gott wichtig bin. Ich bin so wertvoll. Ich bin ein geliebtes Kind Gottes, ein Gotteskind. Es lohnt sich für Gott, sich zu mir auf den Weg zu machen. Das ist die eigentliche, die Botschaft von Weihnachten für alle Menschen, X-mas.
Zum Schluss noch. Gott hat sich in der Krippe hilflos, wehrlos, arm und auch bedürftig gemacht. Gott braucht uns, unsere Hilfe und Engagement. Wir sind die Hände, der Mund, das Ohr und das Herz, das Gott für die Menschen hat. Im Krankenhaus habe ich Niklas, dem engagierten, kompetenten, freundlichen Krankenpfleger gesagt, dass ich ihn in meiner Weihnachtspredigt erwähne. Es braucht Menschen, die gerne für andere da sind. Dann wird Weihnachten, also X-mas zur Begegnung von Gott + Mensch. XXX. mit Franziskus pace e bene
Ach ja, deshalb hat das richtige Jesuskind aus Bethlehem die Beine über kreuz
Von A bis O, Alpha et Omega, von Anfang bis Ende
Da habe ich den ersten Advent in einem Einzelzimmer im Krankenhaus verbracht, jetzt werde ich Weihnachten in Isolation verbringen, Corona. Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. So könnte ich den Advent in diesem Jahr beschreiben. Klagen hilft nicht. Ist so. Ich nehme es so wie es kommt.
Wenn alle unter Weihnachtsstress leiden, bin ich die Ruhe selbst. Ich kann es nicht ändern. Die Zeit habe ich gut genutzt für Anrufe, mails und Weihnachtskarten. Leider allerdings muss die Gemeinde in Malchow vergeblich auf mich warten und die Weihnachtspredigt gibt es dann digital. Ach ja, Pater Thomas aus Hamburg, Mitglied der Provinzleitung, hat mich am 4. Advent in Waren besucht. Auf dem Weihnachtsmarkt in Waren haben sie doch tatsächlich ein Mädchen in der Krippe liegen. Ob das was mit Gendergerechtigkeit zu tun hat? Aber Jesus war nun wirklich ein Junge.
Innere Einkehr
Noch einmal musste ich ins Krankenhaus, wieder zwei Tage raus. Der Latainer sagt: "repetitio mater est studiorum", Wiederholung ist die Mutter des Lernens. Manche brauchen länger. Diesmal ein Dreibettzimmer. Ein Elektriker, ein Schlosser und ein Franziskaner. Wir Drei hatten viel zu bereden. Nicht nur Krankheit war Thema, auch Weltpolitik, Familie, Persönliches und auch Religiöses. Am Ende verabschiedete ich mich mit Segenskarten. "Nimm auch eine mit für deine Frau!" Es muss nicht immer ein Luxuszimmer sein für einen kommunikativen Typen wie mich waren das gute Tage. Die Ärzte und das Pflegepersonal kenne ich schon gut. "Sie haben mir doch eine Segenskarte geschenkt, vielen Dank noch mal!" höre ich vom Arzt, der mich aufnahm. Positiv in Erinnerung bleiben, auch was. Ach ja, eine Zahn OP hatte ich ja auch noch bei Dr. Handy im Bahnhof. Der Advent ist in diesem Jahr besonders lang. Ich glaube, ich habe ihn gut ausgenutzt auch zur inneren Einkehr. Danke für den Möglichkeit und Auszeit, Herr. Ich mach es ja schon mit dem Schonen, Versprochen!
Ausgebremst - Wintereinbruch an der Müritz
Ja, da will man.., dann kommt es anders. Auf dem Weg nach Tempzin fängt es plötzlich heftig an zu schneien. Verantwortlich weiterzufahren? Die Straße ist plötzlich gesperrt. Also entscheide ich mich für die Autobahn. Aber ich komm nicht weit. Ein LKW liegt quer, es staut sich kurz hinter der Auffahrt Linstow. Es wären 9 km gewesen, 10 min Fahrtzeit. jetzt über 60 min. Ich beschloss, den Heimweg zu nehmen. Drei Stunden war ich unterwegs. Da hätte ich eher drauf kommen können. Mein Gast aus Hamburg, brauchte dann doppelt so lange mit dem Zug nach Waren als nach Tempzin. Tut mir leid. Die Winterlandschaft hat auch was. Ein langer Spaziergang durch den Wald tut gut, Bewegung und frische Luft. Gestern nach Malchow kam nur eine kleine Herde zum 3. Advent, Gaudete. Heute kommt der 3. Orden nach Waren und der dritte Advent hat mich wieder ausgebremst. Eine gute, eine gesegnete Zeit.
Polizeibericht aus dem Krankenhaus - weil ich ärztliches B... nicht schreiben kann
Kaum aus dem einen Krankenhaus raus, muss ich ins Nächste. Schonen sie sich, sagt der Urologe. So fiel für mich das Polizeiseminar aus, was mir sehr leid tat. Hilft nichts. In Demmin war ich zur Herzkathederuntersuchung. Der Grund: Unregelmäßigkeiten beim EKG. Das war aber nur ambulant. Sie haben keine Gefäßverengung gefunden. Was dann? Wird noch abgeklärt. Ich fühle mich aber ansonsten gut. Der Kardiologe hat mir ebenfalls empfohlen, mich zu schonen. Doppelschonzeit, Advent. Der Arzt kompetent, die Schwestern humorvoll, die Patienten, in deren Zimmer ich geparkt war, kommunikativ. Einen ganzen Tag unterwegs und viele Stunden in Wartezeit. Jetzt brauche ich zwei Tage Auszeit, Pilgerkloster Tempzin. Sonnabend, 3. Advent in Malchow.
Krankenhaus statt Großstadt - Bett statt Bewegung
Notfallmäßig hat mich mein Hausarzt am Freitag ins Krankenhaus eingewiesen. Blut statt Urin war die Ursache. Weil es keinen Termin bei einem der Urologen in der Stadt gab, hab ich im Klinikum angerufen. "Ne, dafür sind wir nicht zuständig. Wir operieren nur!" So kam es dann auch. Sie stellten einen Tumor in der Blase fest. "Wenn sie Freitag kommen, müssen sie bis Montag warten! Am Wochenende läuft nichts!" Also auf die Station. Weil kein Bett mehr frei war, bekam ich das Luxus- Einzelzimmer mit Flachbildschirm, toller Einrichtung und allein. Nicht schlecht. Freies Wochenende mit Fußball WM im Fernsehen und viel Zeit. Hatte es anders geplant... Weiß rein - rot wieder raus. So sah es mit den Flüssigkeiten aus. Das ist zwar nicht meine Fußballfarbe, aber was hilft es. Eher weiß, blas im Gesicht, Flüssigkeit rein, dann ist man blau. Im Keller steht Kreuzbergbier. Auf der Station wurde ich begrüßt von einer engagierten Krankenschwester. "Ich bin Schwester.... bin heute für sie zuständig!" Das ist mal eine freundliche Begrüßung. Dafür bekam sie auch gleich eine humoristische Einlage, die sie sehr erheiterte. Geht doch! Leider war sie nur ausgeliehen auf der Station. Einen jungen Mann der alle Tage für mich sorgte, mich um- und versorgte, fragte ich, wie es kommt, dass er Krankenpfleger geworden ist. "Weil ich gern für Menschen da bin, ich bekomme auch viel zurück von den Leuten!" Da sein für andere, sich einsetzen für andere und das auch noch mit einer freundlichen und sehr engagierten Art. Großes Danke an die junge Generation. "Wenn sie noch etwas brauchen, wenn sie noch einen Wunsch haben, melden sie sich!" Das tut gut, das macht gesund. Immer wieder hat er auch gefragt, was ich mache und wie das funktioniert mit dem WOMO. Bei der Zimmerbegehung einer Mitarbeiterin erfuhr ich, dass das Zimmer pro Tag 189 € kostet, Komfort +. Auf dem Tisch aber nur Plastiktulpen. Für eine Blume reicht das dann aber nicht. Einen Tannenzweig habe ich mir als Adventsgesteck dazugestellt. Mit dem Essen hat es nicht so geklappt, Wochenende. Am Montag, dem OP-Tag bekam ich kein Essen, obwohl ich erst um 14.30 Uhr dran war. Schlimmer als in der kath. Kirche vor dem II. Vatikanum, als die Priester vor der Hl. Messe nüchtern sein mussten. "Morgen mache ich Hungerstreik!" erklärte ich dem Pfleger. "Aber sei bekommen doch sowieso nichts!" Mist, stimmt. Die OP verlief gut. Ein Glück hatte mir der Gynäkologe Emil, Mann unserer Pfarrsekretärin, Verpflegung besorgt. Der Urin war heller. Mir ging es gut und der Doktor zufrieden. "Wir haben den Tumor, Krebs, gut rausbekommen!" und er war verschwunden. Damit lässt man den Patienten allein. Bei einem kleinen Spaziergang durch die Klinik, Bewegung ist wichtig, wollte ich den Krankenhausseelsorger besuchen, Tür verschlossen. Roland aus Neukloster hat mich besucht, Br. Gabriel kannten sie nicht, Br. Martin, den Stadtpfarrer haben sie nicht reingelassen. Also musste ich an der Rezeption ein deutliches Wort sagen. Bei der Abschlussvisite hatte ich noch ein paar Fragen, u.a. wie es denn jetzt weitergeht. "Melden sie sich bei ihrem Urologen!" "Wenn ic einen bekäme!" Darauf der Chefarzt, Dr. Heine: "Dann müssen sie eben morgen zu mir kommen!" So bekommt man über Umwege doch einen Facharzt. Warum nicht gleich so? Katheder ziehen, Pinkelprobe, Port entfernen, Papiere in die Hand, Zimmer räumen und Verabschiedung, mit einem selbstgebastelten Präsentkorb und ein freundliches: Vielen Dank! Auf den Lieblingsspruch mit der weiteren guten Zusammenarbeit habe ich diesmal verzichtet. WE war anders als gedacht, aber auch erfolgreich. Ach ja, auch ein paar Tau-Kreuz Karten habe ich verteilt. Jetzt muss ich mich nur noch etwas schonen. Ich hatte viel Zeit für Kommunikation und Lektüre.
Werbung in eigener Sache - Quiz lösen, gewinnen und mitmachen
zu gewinnen: eine Woche mit franziskanisch-unTerwegs durch Mecklenburg mit Br. Gabriel, natürlich mit Verkostung
meldet euch unter: www.franziskanisch-unterwegs.de
Was ist das echte Franziskanerbier: A, B, C, D oder E?
OFM, OFS Oder vivere - die franziskanische Familie in Halle versammelt
Eine bunte Truppe war versammelt. Sebastian, Nordhausen, hatte eingeladen, um sein Versprechen für den 3., den Laienorden, OSF in Halle abzulegen. Mit ihm Anne-Kathreine aus Dessau. Natürlich war ich eingeladen, ich kenne ihn schon lange. Br. Johannes aus Pankow hatte ich im SchleppTAu. Auch andere Geschwister kamen dazu, u.a. Veronika von vivere, eine neue franziskanische Gruppe. Ich hatte spontan die hl. Messe, mit Weihrauch, freien Fürbitten und der Projektkerze von franziskanisch-unTerwegs. Ein bewegender, schöner Gottesdienst am Fest der hl. Elisabeth, der Patronin des OSF und der Provinz der Franziskaner in Deutschland
Am Abend waren noch Lukas und Bernd aus der Pfarrei in Halle zum Umtrunk eingeladen und die Brüder vom Kloster. Mein Hotel stand im Garten und hatte Platz für die, die kein Gästezimmer im Haus bekamen. Bei MINUS 6 GRAD ging es nicht ohne Standheizung. Veronika durfte nachts Jugendarbeit machen. Es gab eine Geburtstagsparty. Die Gespräche fanden direkt vor dem WOMO im Freien statt. Nach der Hl. Messe, Frühschoppen, einer Soljanka war Abreise. Ich habe viele alte und junge Bekannte getroffen. viele haben sich gefreut, mich wieder zu sehen. Pfordt bei Fulda, Kreuzberg, Theresienheim bei den alten Brüdern standen auf dem Programm. Um 7 Uhr am Dienstag Rückfahrt. Weite Wege, die sich aber gelohnt haben. Ich war froh, dann wieder in Waren zu sein. Wir sind eine bunte. interessante Truppe die franziskanische Familie, verändern wir die Welt im Geiste von Franziskus und Clara! pace e bene!
Europäisches Jugendtreffen von Taize in Rostock
Am Mittwoch habe ich mich aufgemacht nach Rostock. Nein mal nicht zum Hansaspiel, sondern nach Evershagen, Thomas-Morus. Der diesjährige Pastoraltag in Rostock stand ganz im Zeichen des großen Ereignisses zu Silvester. Br. Richard, einer der 90 Brüder aus Taze erzählte uns von der Geschichte und dem Werden der ökumenischen Bruderschaft in Burgund. Ich kenne das alles schon, weil ich mehrmals mit Jugendlichen dort war, einfach, international, still und spirituell. Oft war ich schon bei den Silvestertreffen mit Jugendlichen dabei, Brüssel, Genf, Posnan, Hamburg und Berlin. Die Gastfamilien haben mich immer beeindruckt. Da kommt man zu fremden Menschen und fühlt sich sofort zuhause. In diesem Jahr also bei uns in der Nähe. Seit September sind die Brüder und Freiwillige, in Rostock und Umgebung, um alles vorzubereiten. Die Quartiersuche ist nicht einfach, obwohl es nur 2 Quadratmeter braucht. Liegt es an der Angst vor Fremden, ist es die Krise, Corona... oder ist es das "heidnische" Umfeld. Schon in Stuttgart beim Katholikentag habe ich Freré Alois, Leiter von Taize, gesagt: "Wir freuen uns, dass ihr nach Rostock kommt. So viele nichtchristliche Jugendliche könnten wir erreichen. Wir wären gerne in Tempzin Gastgeber für Jugendliche, aber die Anreise nach Rostock wäre zu weit. Vielleicht überlegen sich die Organisatoren das noch. Ich möchte auf jeden Fall dabei sein vom 28.12-1.1. in Rostock. Weite Wege schreckt Jugendliche nicht. In MV sind wir das auch gewöhnt. Nach Rostock von Waren waren es 115 km, von Rostock nach Feldberg zur Abendmesse bin ich 155 km gefahren. Zurück nach Waren nochmal 73 km. Macht an einem Tag 343 Kilometer, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Ein langer, anstrengender Tag und so erfolgreich. Am Wochenende fahre ich über Berlin nach Halle. Dort wird Sebastian sein Versprechen in der Franziskanischen Gemeinschaft ablegen. Über Fulda und den Kreuzberg/ Rhön werde ich am Dienstag wieder im Norden eintreffen. "Gott geht/ fährt alle Wege mit!" Tpace e bene, Frieden und Gutes
E V A L U A T I O N S K ON F E R E N Z
Weil ich zur Einführung der neuen Polizeiseelsorgerin, Christina Innemann, ins Erzbischöfliche Amt nach Schwerin wollte, bekam ich dort ein leeres Büro für die Konferenz. Dr. Burke von der Personalabteilung, Dr. Kroll von der Pastoralen Dienststelle, Br. Markus, Provinzialminister der Franziskaner, Veronika und ich sind Mitglieder dieser regelmäßigen Treffen. Wie stand im Spiegel: Kontrollgruppe. "Das stimmt zwar so nicht, aber Evaluation versteht ja keiner!" Es geht dabei eben darum, zu schauen, wie kann sich die Pastoral im Erzbistum verändern mit den Erfahrungen von franziskanisch-unTerwegs. Von der Konferenz in Rom sollte ich erzählen, der positive Spiegelartikel kam zur Sprache, meine bunte Vielfalt an Einsatzorten und Begegnungen und die anstehende Präventionsveranstaltung des Erzbistums. Wie gestalte ich die Winterpause? Dazu war dann keine Zeit mehr. Langeweile werde ich nicht haben. Viermal werden wir uns im kommenden Jahr treffen. "Auf weitere gute Zusammenarbeit!" Jetzt aber los, in der Kapelle sitzt schon die ganze Prominenz, angefangen vom Innenminister von MV, der Leiterin der Pastoralen Dienststelle, dem evangelischen Seelsorger der Landespolizei, der Polizeipräsidentin von Rostock.... Da darf ich nicht fehlen. Es sind 101 km hin und genauso viel von Waren nach Schwerin. Ich würde mal sagen, das hat sich gelohnt. Ein Polizeifoto gibt es hier jetzt aber nicht. Ach so, im geistlichen Impuls habe ich von Carlo Acutis erzählt, dem neuen Seligen in Assisi, Vorbild für die Jugend von heute.
UnTerwegs nach Lübeck
Ich hatte nicht vor, mit dem Zug nach Lübeck zu fahren. Die Verbindungen in die Marzipanstadt sind von Waren aus sehr bescheiden. Tobias, Pfarrer von Güstrow/ Bützow nutzte die Direktverbindung mit dem RE. Gut, ich also auch. Vorher wollte ich noch Elisabeth im Krankenhaus besuchen. Die Schwestern auf der Station freuten sich, mich, "einen echten Mönch" zu sehen. "Darf ich sie mal anfassen? Das bringt Glück!" Bin ich denn ein Schornsteinfeger? "Das gibt einen Segen!" und die neuen Karten waren schnell verteilt. Leider war die Patientin im OP. Ich komme wieder. Das tat ich auch auf dem Rückweg, 11.11. "Heute ist Fasching!" wurde ich an der Rezeption begrüßt, Das war mir schon klar. Sie erinnerten sich an mich. Gut so. Elisabeth aus Neukloster ist gestürzt, genau aufs Knie. Der Segen durch die Schwestern war bei ihr angekommen. Über Neukloster beim Strohwitwer vorbeigeschaut und Tempzin, wo wir den Jugendpilgerweg fürs kommende Jahr vorbereitet haben, zurück nach Waren, wo Br. Martin seinen Namenstag hätte feiern sollen. Ich hatte ihm eine Zigarre aus Lübecker Marzipan mitgebracht. Er war beschäftigt mit Martinsumzug. Der Hof war voller Menschen. Das Wohnmobil auf der Wiese war illuminiert, Segenskarten für Erwachsene, Hörnchen für die Kinder. Alle zufrieden, super!
Priestertag in Lübeck
Was ein Glück, dass ich mit Tobias unterwegs war. Auf die Frage, wo wir uns in Lübeck treffen, stellten wir fest, dass ich überhaupt nicht angemeldet sei. Wo der Fehler lag, wer weiß. Am Hotel angekommen, alle checkten ein, nur ich nicht. Kein Bett mehr frei. "Ach, dann übernachte ich am Bahnhof nebenan!" Wäre ich mit meinem Hotel gefahren, hätte ich ein Plätzchen gehabt. Im Ibis Hotel wurde was gefunden. Geht doch! Der Abend nach der Pontifikalvesper war dem gemütlichen Teil vorbehalten. Der eigentliche Priestertag war dem Gedenken der 4 Lübecker Märtyrer, die vor 79 Jahren unter der NS-Herrschaft ermordet wurden, gewidmet. "Kirche zwischen Skandal und egal" Thema des Vortrags. Was Neues? Ne. Nachmittags gab es Stadtführungen. "Euthanasie und Zwangsarbeiter in Lübeck" Ein sehr kompetenter Mensch hat uns viel erzählt und gezeigt. Natürlich traf ich viele Menschen, z.B. drei junge Männer, die vor der Kirche qualmten. "Hier ist nur Weihrauch erlaubt!" Schüer, die die Stadt erkunden sollten, aber die Märtyrer nicht auf dem Zettel hatten, eine Firmgruppe, die wie immer zu einer Zwangsveranstaltung musste und eine 10. Klasse aus Hamburg. "Lieber hätte ich das Fußballtraining mitgemacht!" Das Pontifikalamt in Herz-Jesu mit dem Erzbischof war mal wieder so lang, dass ich den Zug verpasst hätte. Also bin ich früher abgehauen. Ach, ich traf noch Raphael, einen alten Bekannten, vor mir in der Reihe. Ereignisreiche Tage wie immer. Die Erfahrung wie so oft, Kirche dreht sich um sich selbst, statt auf die Menschen zuzugehen. So schade! Ein Glück, dass es auch Andere gibt.
Familie
Bevor die Geburtstagsparty für mich beginnen konnte, hatte ich erst einmal die Vorabendmesse in meiner Heimatkirche ich Rüdersdorf. "Danke Gabriel für den schönen Gottesdienst und die anregende Predigt!" Im Totenmonat November ist es nicht so einfach, gute Worte zu finden. Ich habe über Carlo Acutis, den neuen Seligen, gepredigt, der mir in Assisi begegnet ist, wenn man das von Toten so sagen kann. Auch am Sonntag in Petershagen war er Thema. Wie immer habe ich von den Ministranten das Gebet vorlesen lassen mit dem Gebet für die Heiligsprechung. "Br. Thomas in Assisi hat mich beauftragt, von Carlo in Deutschland zu erzählen. Das habe ich hiermit getan!" Jetzt habe ich alle Gebetsbildchen verteilt, auch die in englisch und italienisch. "In welchem Kloster leben sie denn?" war die Frage von Florian in der Sakristei. "In dem, das vor der Kirche steht!" Einige kamen zur Besichtigung. Segens- und die neuen Taukreuzkarten gab es reichlich.
Die Familienfeier war schön, wie immer anstrengend. Aber wir wollen das ja so. Ich bin dankbar für die Familie und deren Unterstützung in jeder Hinsicht. Am Sonntagabend kam Roland vom Mattenkapitel der Franziskanischen Gemeinschaft aus Bamberg zu Besuch nach Waren. Er braucht ein paar Tage Ruhe. Gerne! Bei einem langen Spaziergang am Montag trafen wir unterwegs zwei Jugendliche, Kilian und Adrian. Die übliche Frage zur Kontaktaufnahme und sie erzählen von sich. Letzterer hatte eine Oma, die katholisch war. "Die katholische Kirche kenne ich, Oma habe ich manchmal dort nach dem Gottesdienst abgeholt!" Von seiner
Lebensgeschichte, die nicht immer geradlinig verlief, und seiner Familie habe ich gehört. Roland hat vom seligen Carlo erzählt. Leider hatte ich nichts dabei, was ich den beiden Jungs hätte in die Hand drücken können. Aber ins Abendgebet wollte und habe ich sei eingeschlossen. Ich bete für euch, wir sind alle eine Familie.
Homebasis
Aus Neustrelitz zurück, intensiv, anstrengend und erfolgreich, wird reflektiert, sortiert, aufgeräumt. Veronika hat neue Visiten- und Kinderkarten erstellt, die sind echt gut geworden, das war Spitze, 3x hoch! Montag hatte ich Besuch aus Hamburg mit Orgelkonzert. Dienstag musste meine allerbeste Mitarbeiterin zurück nach Fulda und ich schrieb den Artikel für die Ordenskorrespondenz. Die wollen im Januar über franziskanisch-unTerwegs berichten. Wenn das so weitergeht, fährt noch mal der Papst mit. Bevor ich gleich zur Familie fahre, Kuni, mein Schwager wird 60, war ich gestern noch bei Hansa, Grottenspiel. Mit dem Zug, das war nicht besser. Erst kam kein Bus am Bahnhof, dann hielt der Linienbus zum Bahnhof nicht am Stadion. So war der RE 5 schon weg. Es wurden fast drei Stunden. Danke ÖPNV. Dafür kaufe ich mir kein 49 € Ticket. Auf die Sonntagsgottesdienste in meiner Heimatgemeinde freue ich mich, die Gemeinde nicht minder. Nächste Woche ist Priestertag in Lübeck, ob ich da mit dem Zug fahre, steht noch in den Sternen. Die Kirchenzeitung, Nordkirche, meldet sich in der kommenden Woche wie der Nordkurier. Weitermachen!!
Premiere
Der Plan für diesen Morgen, es langsam angehen zu lassen, 7 Uhr gemütlich aufstehen, Kaffee trinken, 8 Uhr Laudes in der Kirche, 9 Uhr Gottesdienst mit Gemeinde und anschließendes Seniorenfrühstück. Da das Frühstück auch vorbereitet werden muss, war um 7 Uhr das Küchenteam schon in Aktion und wuselte umher. Die morgendliche Störung war mit dem Genuss des leckeren Frühstücks schnell vergessen. Danach arbeitete der Geist. Handzettel und Plakat als Werbung für die Offene Kirche wurden gestaltet und kopiert. Die geborgte Gitarre vom Kinderheim war stimmbar, aber nicht bespielbar.
13 Uhr Abfahrt zum großen Kreisel in Neustrelitz‘ Mitte (der Markt), zu unserer Premiere. Klar mit städtischer Genehmigung. Am Markt 2, Dreiecksfläche. Eine absolutes Neuheit für uns. Meine Spannung, was auf uns zukommt, war groß, gemischt mit viel Neugier. Wir kamen direkt vor der Sparkasse zum Stehen. Erster Eindruck, dass der Platz sehr ungünstig war, mit dem „Rücken“ zur Straße, völlig im Schatten. Als erstes hieß es „AUFBAU“, Markise ausfahren, Tische, Bänke, Stühle raus, Tischdecke und Blumentopf auch (Kultur muss sein). Kekse, Segenskarten, Spiele …was wir dachten gebrauchen zu können.
Dann ging es auch schon los: Gabriel in seinem Element, Leute ansprechen, Segenkarten und -klammern mit Namen wurden verteilt.
Ich bin nicht so der Anquatschtyp, so kümmerte ich mich um die, die sitzen blieben und mehr Zeit hatten, hörte Geschichten über die Arbeit als Statist am Theater und ein christliches Leben mit viel Nächstenliebe. Aus der Gemeinde schauten viele vorbei und verweilten, kümmerten sich um unser leibliches Wohl, in Form von Eis. Selbst Pastor Kuntsche, zur Zeit krank, schaute um die Ecke. Mein absolutes Highlight, sogar ich wurde erkannt und angesprochen: "Hallo, wir kennen uns von der Fetten Weide in Tempzin!" Wahnsinn! Die Zeit verging wie im Flug und der nächste Event musste noch vorbereitet werden. Wieder eine Premiere, aber nur für mich: Offene Kirche von 18 -20 Uhr. Wir waren zu allem bereit, bei wehender Franziskusfahne, Kerzenschein, Gesang, Gebet und viel Weihrauch. Die Stimmung in der Kirche beeindruckend und die einzigen Gäste, Marianne und Horst, haben sich wohl gefühlt, denn: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind., da bin ich mitten unter ihnen!“
Neustrelitz und drum herum
Lukas ist weg. Was nun? Langeweile gibt es nicht. Am Mittwoch Vormittag habe ich einen langen Spaziergang durch die Stadt gemacht, Wasserturm, Musikschule und Stadtverwaltung. Hier suchte ich den Grund, warum Michael, ein junger Obdachloser, keine Wohnung bekommt. "Die Dame ist gerade unterwegs. Wenn ich ihre Nummer habe, ruft sie bestimmt zurück!" Das tat sie dann auch. Sehr freundlich! Wenn ich schon mal da bin, kann ich doch gleich eine Standgenehmigung für den Marktplatz von ihnen erhalten. Zwei Türen weiter wurde das in Angriff genommen. Eine Stunde und 15.30 € hat mich das gekostet, der Mitarbeiterin viele Nerven. Hat geklappt. Zu 15 Uhr habe ich mich mit dem Altpfarrer Szymanski in Userin zum Kaffee verabredet. Er hat verschlafen. Ich habe Zeit gehabt zum lesen. Einen Kaffee habe ich bei ihm nicht bekommen, aber wir haben uns gut unterhalten, Kontaktpflege. Zur Vesper zurück und ruhiger Abend. Das Ehepaar Stenzel feiert am Donnerstag ihre Diamantene Hochzeit, da galt es noch was vorzubereiten. Um 8 Uhr Abfahrt. Marianne fährt mit mir mit, Horst, ihr Ehemann, ist schon da. Der Gottesdienst war schön feierlich, das Zusammensein anschließend fröhlich. Zurück in Neustrelitz warte ich auf Veronika mit Mittagessen und Gästen. Die DB hat wie immer Verspätung. So gibt es Mittag erst um 14.30 Uhr. Mittagspause und Stadtführung, Weltladen und Kirchturm. "Sie waren doch Montag schon da!" "Ja mit Lukas! Veronika aus Fulda kennt das doch noch nicht!" Was für ein Blick, ein Überblick über die Stadt. Am Abend machen wir es uns gemütlich, haben viel zu erzählen. Freitag dann, Arbeitstag. Jetzt kommt Veronika!
Samstag ist Abreisetag, Wie üblich Morgenlob und Frühstück, aufräumen, einpacken und der 2. Teil der Stadt, Schloss, Theater, Hafen und Mittag im Kinderheim. Wir hatten sogar noch Zeit, den Hansasieg in Regensburg zu feiern. Veronika sucht die Lieder raus, ich kümmere mich um die Predigt für die Sonntagsmesse in Feldberg. Zwischendurch begrüße ich noch eine Jugendgruppe vor der Kirche, erkläre einer jungen Familie, dass sie mit ihrem Wohnmobil im Parkverbot steht. Das interessiert die aber nicht. Genauso wenig wie der Hinweis des Kleinen: "Ich will mal in die Kirche!" Nach der Hl. Messe sind wir bei Michael und Familie zum Grillen eingeladen. Bei Dunkelheit und durch den Wald kommen wir nach 1,20 h glücklich, aber kaputt in Waren an. Heute ist früh Schluss, obwohl die Nacht eine volle Stunde länger ist. Morgen ist Sonntag, Ruhetag. Das haben wir uns verdient. Eine Woche Großeinsatz war gut und schön. Aber das reicht auch. Danke! In der kommende Woche ist Feiertag, Reformationstag, Allerheiligen, Allerseelen, Hansa spielt zuhause und am Samstag Geburtstag vom Schwager, Gottesdienste dort.
Vertretung in der Pfarrei
Weil Pastor Kuntsche krankheitsbedingt ausfällt, fahre ich nach Neustrelitz. Am Samstagnachmittag schlage ich mein Lager an der Kirche auf. Schaue in die Kirche und treffe eine junge Familie. "Aus Neustrelitz?" "Ja sind wir!" Weil ich sie nicht kenne, wohl Nichtchristen. Er ist in Bayern getauft, die junge Frau und Mutter nicht. "Geht das denn?" Ich bejahe und lade sie ein, um 17 Uhr zur Hl. Messe in Mirow zu sein oder Sonntag um 10 Uhr hier vor Ort. Ich treffe sie in Mirow. Super Sofort geht das mit der Taufe natürlich nicht, Vorbereitung ist notwendig. Enttäuschung auf der anderen Seite. Aber wir verabreden uns. In Neustrelitz zurück, erst einmal auf den Herbstmarkt hinter der Kirche. Treffe Leute und wir kommen ins Gespräch. Die Jugend hat mächtig einen im Tee, was nicht am Tee liegt. Das Feuerwerk direkt neben meinem WOMO macht mir etwas Sorgen. Aber ich schlafe gut. Ausgeruht und motiviert halte ich die Sonntagsmesse in Neustrelitz. Joschi, ein aufgeweckter Junge und eine junge Dame ministrieren. Nachdem ich von Carlo Acutis, meinem neuen Seligen erzählt habe, liest der Kleine stolz das Gebet vor. Vielleicht ein neuer Fan. Zum Mittag bin ich bei Familie Meisner eingeladen. Danke. Ein langer Spaziergang folgt und nochmal Rummel. Montagfrüh besuche ich die Schausteller, die den Abtransport bewerkstelligen vor dem Frühstück. Das Pfarrbüro ist besetzt. "Ich brauche eine Taufanmeldung!" Wird ausgehändigt. Und ich erfahre, dass das Jugendsinfonieorchester am Samstag nach Israel fliegt. Also Termin um 6.30 Uhr vor dem Carolinum. Um 13 Uhr kommt Lukas Neu für einen Artikel.
Lukas - Redakteur der Zeitschrift Franziskaner - in Neustrelitz
Am Montag und Dienstag will Lukas mich begleiten und einen Bericht für das nächste Magazin Franziskaner verfassen. Durch schlechte Erfahrungen, habe ich ihm im Vorfeld gesagt: "Sei vorsichtig beim Fotografieren von Menschen!" Am Bahnhof gab es erst einmal einen Döner. Die Reise aus Limburg war lang. Ankommen, Quatschen und ab in die Stadt. Im Offenen Treff der Diakonie die ersten Begegnungen, die aktuellen Franziskaner verteilt mit dem Hinweis, in der nächsten Ausgabe könntet ihr drin sein, weil hier der Verfasser sitzt. Auf die Stadtkirche und Neustrelitz von oben sehen, zur Orientierung. Der Pastor Feldkamp hat sein Büro drei Straßen weiter. Also hin. Statt Pastor treffen wir eine Seniorentanzgruppe. Da machen wir nicht mit. Segenskarten habe ich im Angebot. Auf dem Rückweg treffen wir Joschi, den Ministranten von gestern. Der Abend ist gemütlich und ich erfahre viel von Lukas und der Familie. Man muss sich kennenlernen. Von mir und franziskanisch-unTerwegs hat er schon einiges gesehen und erlebt. Morgen wird gearbeitet, interviewt. Warum reden Menschen mit dir? Warum erzählen sie so schnell von sich? Was ist dein Zeil bei den Gesprächen? Wie finanziert sich das Projekt? Warum machen keine anderen Brüder bei dir mit?...Antworten könnt ihr im nächsten Franziskaner nachlesen. Auf alle Fragen finde ich keine Antworten. Lukas hat hingeschaut, er wird es wissen. Am Nachmittag sind wir in Kiefernheide, ein eher sozialer Brennpunkt. Zur Belohnung ein Eis, die Pastorin dort hat mich eingeladen zur Konfi-Gruppe zu kommen. Ging leider zeitlich nicht. Die Zeit für die Rückfahrt rückte schneller heran, als gedacht. Was Lukas zu Papier bringt, wer weiß. Es war auf jeden Fall eine intensive und schöne Zeit.. Viel Erfolg!
Zurück in Mecklenburg
Ich hatte ein wenig Heimweh. Aber jetzt bin ich wieder da. Für einen Kurzbesuch bin ich an die Ostsee gefahren. Erst nach Graal-Müritz zum Fest der hl. Ursula, Patronin der Kirche und des Caritashauses, dann nach Ribnitz-Damgarten, anschließend Rostock. Nach der Hl. Messe gab es beim Seniorennachmittag einen Film zu den Oberammergauer Passionsspielen von Dorle Dubiel. Pfarrer Wellenbrock lud die alten Damen ein, Quartier für das Taizetreffen über Silvester in Rostock bereitzustellen. Es braucht nur zwei Quadratmeter, 4x Frühstück und ein Mittagessen. Ich konnte von meinen Erfahrungen mit Taize berichten. Familie Albrecht nahm mich wieder freundlich auf und wir hatten viel zu erzählen. Inmitten einer Neubausiedlung, viele Einfamilienhäuser, müsste doch Platz sein für die Jugendlichen aus ganz Europa. Corona und andere Krisen halten die Menschen ab, die Türen für Fremde zu öffnen. Schade! Es ist ja noch Zeit bis Silvester. Bei meinem morgendlichen Spaziergang traf ich natürlich zahlreiche Menschen. Die Boddenklinik ist gleich in der Nähe. Eine sehr freundliche Dame an der Rezeption hatte keine Information, wen ich besuchen könnte. Ich schenkte ihr eine Segenskarte, sie mir einen Apfel aus eigener Ernte. Das ist mal ein Tausch. Ein Herr aus der Klinik machte gerade einen Spaziergang, auch er bekam eine Segenskarte und er bedankte sich. Die ev. Kirche am Markt war noch zu, 10 Uhr wird geöffnet. Dafür wurde die kath. Kirche gerade aufgeschlossen. Ich musste weiter. Für eine freundliche Begrüßung war Zeit. Auf dem Rückweg kam ich am Friedhof vorbei. Gerade wurde der Sarg aufgestellt. "Wer wird hier beerdigt?" Herr Westphal ist der Tote, so höre ich. "Ich bete für ihn und euch!" und für den jungen Mann, an dessen Grab ich Halt machte. Die ehemalige Klarissenkirche, heute Bernsteinmuseum, sehe ich nur von außen. Nach einem guten Frühstück mache ich mich auf den Weg nach Rostock. Einen Besuch bei Uschi an ihrem Namenstag und ab zum Stadion. Hansa gegen Kaiserslautern 0:2. Aber die Stimmung wie immer gut. Das hilft aber nicht viel. Ein Kurztrip zum Aufwärmen. Morgen gehts weiter nach Neustrelitz und Umgebung.
Carlo Acutis (1991-2006) – ein junger Seliger
Ja, ich habe schon von Carlo Acutis gehört. Jetzt in Assisi ist er mir wirklich begegnet, wenn man das von einem Toten so sagen kann. Sr. Luzia hat mir eine Biographie zum Lesen gegeben. Die habe ich gut studiert. Sr. Marie-Catherine hat mich mitgenommen ins Bischofshaus. Sie sollte für die Diözese Augsburg Reliquien abholen. Und wir waren in der Kirche Maria Maggiore, wo der Leichnam aufgebahrt ist. Ein Wallfahrtsort für Viele mittlerweile.
Carlo war ein junger Mann, der mit 15 Jahren an Leukämie gestorben ist. Er war ein frommes Kind und engagierter Jugendlicher. Markante Sprüche hat er geprägt, die in Erinnerung bleiben. „Die Eucharistie ist für mich die Autobahn in den Himmel“, „die Beichte ist wie das Abwerfen von Ballast an einem Heißluftballon“. Das mag für unsere Ohren fremd klingen, aber Carlo hat es gelebt. Seine Eltern waren nicht sehr religiös. Für ihn war es wichtig, in die Kirche zu gehen, „Jesus zu begrüßen“ Er war ein ganz normaler Junge und hat getan, was Jungs eben tun. Aber der Einsatz für Schwächere und Arme war ihm wichtig. So wurde Assisi zu seiner Lieblingsstadt, weil er Franziskus sehr verehrte. Beim Requiem in Mailand war die Kirche rappelvoll, Obdachlose und Arme kamen. Beerdigt wurde er in Assisi. Er war gut bekannt, weil die Familie hier Ferienhaus hatte. Sein Grab wurde bald zu einer Pilgerstätte. Vor 2 Jahren wurde Carlo seliggesprochen, sein Sarg steht neben dem Bischofspalast.
Ich wurde Zeuge eines Triduums. Anfangs Neugier, dann Interesse. Mit Carlos kam ich überall in Berührung. Was ist es, was macht ihn besonders? Ich kenne viele Jugendliche, die sich für andere einsetzten, die in der Kirche engagiert sind, die ihren Glauben im Alltag leben. Phänomen Carlo Acutis?
Jetzt habe ich den Auftrag, Reliquien mit nach München zu nehmen und am ZOB der Vertreterin des Bistums Augsburg zu übergeben. Auch wenn ich alles abgegeben habe, wird mich der neue jugendliche Selige, Carlo Acutis weiter begleiten. Mal sehen wo und wie? Zwei Plakate habe ich und Bildchen.
Assisi - Geburtsstadt der franziskanischen Familie
Schon aus dem Zug sah ich das Panorama der Stadt auf dem Berge. Die Basilika San Francesco links, rechts Santa Chiara und den Dom San Rufino. Über allem thront die Rocca, Burg. Sr. Luzia holte mich mit dem Auto am Bahnhof ab, Überraschung, nett. Angekommen im Casa della Pace wurde ich freundlich begrüßt von Sr. Maria-Catherine und Sr. Bernadette. "Heute Abend kommt eine Gruppe aus der Steiermark zur Eucharistie, bist du dabei?" Ich sage zu, obwohl es dann meine dritte Hl. Messe sein wird, den Kurzbesuch in der Pfarrkirche der Franziskaner nicht mitgerechnet. Nach einer Woche nur italienisch, erholsam. Um 7 Uhr singen wir die Laudes am Montag, Frühstück und eine Führung für die Gruppe in San Damiano. Luzia macht eine Einführung, ich darf mit. Danke. Mittag gibt es um 13.30 Uhr bei den Schwestern, lecker. Am Abend feiern wir zu viert eine Gruppenmesse und teilen Brot und Wein, auch das Evangelium. Am Dienstag nach Laudes und Frühstück darf ich mit ins Bischofshaus. Reliquienübergabe vom neuen Seligen Carlo Acutis. Später mehr. Stadtbummel, ein Besuch am Grab des hl. Franziskus und bei Schwester Hedwig von den Thüiner Franziskanerinnen. Sputen, denn zum Mittag muss ich zurück sein. Die Siesta ist Pflicht. Reflexion der Romtage und Austausch vor Ort. Die Schwestern haben viel zu erzähle, ich auch. "Morgen früh gehen wir um 6.30 Uhr los, Messe und Laudes in San Damiano!" Urlaub? Überall spirituelle Tankstellen. Wir kamen nicht in die kleine Kapelle, die Provinziäle und Ökonomen aus Italien und Spanien hatten sich angesagt. Nur die Katze durfte rein- und rausmarschieren. Zurück zum Frühstück und bergab nach Portiunkula in der Ebene. Dort traf ich Patrick aus Berlin, und die Gruppe aus der Steiermark. Assisi ist ein Dorf. Am Nachmittag treffe ich mich mit Br. Thomas, Minorit, der mir die Stadt von oben zeigte und mir viel Interessantes über Geschichte und Kirche vor Ort erzählte. Zurück durch die nächtlich erleuchtete Stadt. Am Donnerstag steht eine Führung durch die Portiunkula mit einer Schulklasse an. Bin mit dabei. Interessierte und aufgeschlossene junge Leute. Einige natürlich cool wie sonst was. Es waren nette Begegnungen. Am Ende gab es für alle einen Gruppensegen, jeder machte mit. Wir segneten uns gegenseitig. Wenn das so weiter geht, werde ich auch noch zum Stadtführer hier. Die Schwestern machen gute Arbeit. Toll.
Für den Abend habe ich mich mit einem Pilger aus Glandorf verabredet. Nach der Messe in San Rufino streiften wir noch etwas durch die Stadt, trafen Br. Thomas und suchten uns eine kleine Lokalität. Auf der Piazza hielt uns ein Amerikaner an, erzählte von einer spirituellen Revolution, eine Vision, die ich verbreiten soll. Der Papst muss nach Moskau und Kiew, Frieden bringen. "Falscher Ort, der Papst sitzt doch in Rom!" Vielleicht doch nicht, Assisi, Stadt des Friedens. Heute will ich noch zu den Klarissen, geistliches Gespräch mit den Schwestern und Hl. Messe im Haus. Morgen früh geht es früh los gen Norden. Wie schnell die Zeit vergeht. Ich hatte sehr schöne Tage und Begegnungen. Im Frühjahr sind Exerzitien für franziskanische Menschen hier geplant. Danke! pace e bene, Frieden und Gutes.
Konferenz in Rom
Freundliche Begrüßung von Br. Franciso, lunchtime und Siesta. Ich treffe zwei Holländer, die ich kenne. Bruder Simon meint, wir hätten uns schon getroffen. Er kommt aus Tschechien. "Klar letztes Jahr in Prag zur Profess." Da kann ich gleich Bernhard einordnen. An ihn konnte ich mich gut erinnern, weil er ein großer, kräftiger Mann ist. Wir sind eben eine Familie Viele Italiener, Slowenen und Polen, ein Bruder aus Portugal und drei Brasilianer sind vertreten. Ich bin der Einzige Deutsche. Schön, so viele Brüder zu treffen. Neue missionarische Aufbrüche in Europa ist das Thema. Auch ich durfte mein Projekt vorstellen in englisch. Ob es gelungen ist? Ich wurde immer wieder drauf angesprochen in diesen Tagen. Anstrengend war es, Sprache, Denken, Sitzen. Aber ich habe viel gelernt und erlebt und gespürt, wir sind eine große Familie. Es geht voran. Und wir hatten viel Zeit zwischendurch für Gespräche. Die Gruppenarbeit war neben den Präsentationen der Projekte sehr fruchtbar. pace e bene, Frieden und Gutes bis mal wieder irgendwo und irgendwann. Muss ja nicht Rom sein.
Die Ewige Stadt - Rom
Es war nicht viel Zeit zwischendurch. Aber einmal um den Vatikan laufen muss drin sein. Bewegung und frische Luft zum Durchatmen. Kein Sightseeing. Vom Balkon der Generalkurie, direkt hinter dem Petersdom, hat man einen guten Blick auf die Stadt und den kleinen Garten. Weil ich erst am Sonntag weiter muss, bleibt am Samstag noch Zeit, die Stadt zu erkunden. Ich treffe Chris und Hilde aus New York, Francis aus Boston und ein junges Paar aus Miami. Die Welt kommt hier zusammen. Die Friesenkirche, Maria Maggiore, St. Johannes im Lateran, St. Clemente, die Basilika St. Andrea habe ich von innen gesehen. Am Colosseum habe ich Station gemacht, mir ein Gelato gegönnt. Am Sonntag nach der Hl. Messe im Konvent zu Fuß auf den Petersplatz, dort lief gerade eine Heiligsprechung mit dem Papst, beeindruckend. Ich treffe Bekannte aus Mecklenburg. eine Amerikanerin spricht mich an, erzählt von ihrem Schwager, der auch Franziskaner ist. Ein Selfie mit ihr. Von Termini fährt der Zug nach Assisi. 2 h und die Müdigkeit überkommt mich. Erholung ist jetzt dran. Spirituelles Auftanken bei den Schwestern aus Sießen, die mich für ein paar Tage aufnehmen werden. Ich werde sogar vom Bahnhof abgeholt. Gracie.
Von Waren über München nach Rom
Mit dem Flugzeug nach Rom geht zwar schneller, aber ist unökologisch. Also Zug und Bus. IC nach Berlin, Umsteigezeig nur 8 min. Sollte klappen, der Anschluss ist auf dem Nachbargleis. Wartet der ICE nach München bei 10 min Verspätung? DAs tat er. Danke für den Service. IN München habe ich Zeit 8 h. Also Brüder im Kloster besuchen. Ich traf sie fast alle. Hatten viel zu erzählen. Mit Br. Markus, unserem Provinzialminister wollte ich noch einiges besprechen, ging. Auch einen kleinen Stadtrundgang habe ich mir in der bayrischen Landeshauptstadt gegönnt. Mit Flixbus nach Rom über Nacht. Was ein Glück, der Platz neben mir war frei. Aber schlafen, das geht nicht so richtig. Dafür konnte ich die Bergdörfer und die Berge sehen. Kaum aus dem Bus ausgestiegen, spricht mich ein junger Mann an: "Br. Gabriel? Ich bin Lukas aus Köln und habe ein FSJ in Berlin-Pankow gemacht!" Wo man überall Bekannte trifft. Mit der Metro in die Stadt. In Rom kenne ich mich aus. Nur der Besuch in der Generalkurie der Franziskaner ist eine Weile her und ich musste etwas suchen.
Franziskusfest in Waren
Schon am Sonnabend kam Roland aus Neukloster vom OSF, dem 3. Orden, zu uns nach Waren um mit uns Brüdern das Franziskusfest zu feiern. Sonntag zum Mittag stoßen Bine und Tina, meine Schwestern dazu. Für Br. Martin eine Herausforderung, soviel Trubel kann er nicht haben. Muss er durch. Pilze sammeln ist angesagt bei schönstem Wetter. Und tatsächlich. Sie stehen wie gesät. Außerdem tut Bewegung und frische Luft auch gut. Als der Korb voll ist, treten wir den Rückweg an, aber nicht ohne noch ein letztes Eis zu essen. Putzen, braten und Abendessen mit Familie Handy. Es wird ein gemütlicher und schöner Abend. Am Montag gibt es bei meinen Schwestern traditionell Eisbein zum Tag der Deutschen Einheit. Abends habe ich den Transitus. Wir feiern das Sterben, den Heimgang von Franziskus. Die Brüder der Franziskanischen Gemeinschaft und meine Schwestern gestalten mit mir den Gottesdienst. Die Organistin singt und ihre Enkelin spielt Cello. Der Segen wird von Roland und Thomas, das gesegnete Brot von Bine und Tina weitergegeben. Dann ist die Gemeinde in den Saal eingeladen, Essen und Trinken und ich berichte vom Werdegang des Artikels im Spiegel und die anschließenden Reaktionen, die ich bekam. Meine Schwestern machen sich am Dienstag früh auf den Heimweg. Roland bleibt zum Festhochamt. Das hat Br. Martin unter bescheidener Beteiligung der Gemeinde. Ach ja, mein Rollendes Kloster ist nicht nur wieder geflickt, sondern unter fachmännischer Hilfe von Roland gut versorgt. Es darf jetzt für 10 Tage ausruhen während ich mich mit Zug und Bus nach Rom aufmache. Bella Italia! Danke für alle Hilfe und Unterstützung, Brüder und Schwestern und dem Herrn.
Zwischendurch
Kaum zurück aus Schwerin, geht es weiter. Veronika nach Fulda bringen und über den Kreuzberg, Getränke besorgen für die nächsten Aufgaben. Um 6 Uhr ist Abfahrt. Lukas, der auch mal wieder mitkommen will, spielt Taxi mit seinem schicken Mercedes. Wir werden freundlich auf dem heiligen Berg der Franken von Br. Korbinian empfangen, bekommen noch Mittag, obwohl es schon 12.30 Uhr ist, geben Leergut ab und tanken. Auf dem Frauenberg in Fulda hat sich personell einiges getan. Interessierte Brüder lesen den Spiegel und den tollen Artikel über franziskanisch-unTerwegs. Ich statte der Schneidere von antonius einen Besuch ab und wir klären Details für die Namensschilder, die von Daniela sehr sorgfältig handgestickt werden. Ab zu Familie Möller, Veronika wohlbehalten abgeliefert, zum Essen eingeladen und am Abend mit dem Eselspiel viel Spaß gehabt. Den Rückweg nahmen wir direkt. Viel Regen unterwegs, aber ein Glück ohne Cabrio. Wir blieben trocken. Alles ausladen und entspannen.
Mittwoch früh bin ich auf dem Weg in die Europäische Akademie, Polizeiseminar. Fürs Geistliche, die Stimmung und Gespräche am Rand bin ich zuständig. Gute Gespräche, ohne Polizistenwitze, habe ich gehabt. Das Thema Ruhestand ist zwar nicht meins, denn so etwas kennen wir als Ordensleute nicht. Dennoch waren es schöne Tage und gute Begegnungen. Petra musste ich bremsen im Lob über die Franziskaner, hätte meiner Demut nicht so gut getan. Interesse an dem, was ich tue konnte ich überall spüren. Anstrengend war es, denn den ganzen Tag sitzen und zuhören entspricht meinem Alltag doch nicht so ganz.
Das Fest des hl. Franziskus naht und es gibt viel vorzubereiten. Auch die Dienstfahrt nach Rom rückt näher. Es geht in der Generalkurie um neue missionarische Aufbrüche in Europa. Das Projekt franziskanisch-unTerwegs soll ich den Brüdern vorstellen. Internationales Interesse, wenn das nichts ist. Dazu dann später mehr. Hansa hat übrigens heute in Kiel nur ein 1:1 geschafft. Das muss unbedingt besser werden. Morgen kommt meine family. Da freue ich mich drauf. Mit dem hl. Franziskus pace e bene, Frieden und Gutes Euer Bruder Gabriel von franziskanisch-unterwegs.
Geburtstagparty von Gabriel, Maria und NDR
Veronika kommt am 20.9., Vorabend meines 60. Geburtstages, pünktlich in Waren an. Eine kleine Rekreation, Nachtruhe. Morgen wird ein anstrengender Tag. Frühstück 7.30 Uhr, Putzen, Einräumen vom Wohnmobil. Es bleibt noch Zeit, die Füße in die Müritz zu halten. Mittag, Abfahrt nach Tempzin. Maria hatte letzte Woche Geburtstag. Einige Gäste kommen zum Kaffee, einige zur Vesper, Abendessen und ein Bierchen. Mein neues Spiel wurde ausprobiert. Nach Morgenlob und Frühstück Fahrt nach Schwerin. Jetzt ist Veronika dran #
Mittlerweile ist es Freitag, Laudes, Frühstück und Hl. Messe in St. Anna sollte alles bis 9.30 Uhr gelaufen sein, ging nicht ganz. Der Probst lud mich noch zu einem Interview ein, die Gemeinde soll mich kennen lernen. Jetzt los, um 10 Uhr Termin in Lankow, Erzbischöfliche Amt. Ging nicht ganz. War o.k. Hielten Gedankenaustausch über pastorale Arbeit in Mecklenburg. Hamburg ist weit weg. Sorgen, Probleme, Nöte sind präsent, drücken. Weiter fahren wir zum Großen Dreesch. Ich wollte Veronika den sozialen Brennpunkt zeigen und das Patchwork Center. Dort gab es Mittag. Ich traf alte Bekannte. Dennis kannte mich noch vom letzten Jahr. Enttäuschungen hat er erlebt, Sozialstunden ca. 1300 hat er geleistet. Am Ende schenke ich ihm mein T-Kreuz, Große Freude. Sr. Katharina in St. Andreas war mit unseren Besuch überrascht. „Der Herr kommt zu einer Stunde, die ihr nicht kennt!“ heißt es in der Bibel. Am Funkhaus kamen wir rein zufällig vorbei und fragten nach dem Programm für Sonntag. Gibt es nicht! Toll. Die Einfahrt war zu eng,.. O je. Wir brauchen einen Eisbecher und einen Bummel durch die Landeshauptstadt. Zum Chorfest mit Abendessen sind wir eingeladen. Viele Bekannte und neue Leute habe ich kennengelernt. Langer und anstrengender Tag. Nachtruhe. Samstag fiel die Frühstückseinladung aus, Das Wohnmobil steht hier sicher und gut. Wir bleiben vor Ort. Der Dom hat 220 Stufen und eine wunderbare Sicht über die Stadt. Vorher Spiegelartikel über mich und franziskanisch-unTerwegs. Den Besuch aus Hamburg treffen wir am Bahnhof, Mittag und intensives Gespräch für zwei Stunden. Intensiv, fordernd für beide Seiten. Bin dankbar für Vertrauen und Offenheit. Michael, vom Pilgerweg kam dann. In der Abendmesse Konzelebration. Ich kann von mir erzählen. Einladung zum Abendessen bei Regina und eine nette Unterhaltung. Ulf führte uns durch die nächtliche Stadt zurück. Von Jugendlichen unterwegs kann ich hier nicht reden. Es war spät an diesem Tag. Sonntag ist Ausschlaftag. Der Bus zur Geburtstagsparty des NDR fährt erst um 9.30 Uhr. Auch Karin vom NDR muss ins Funkhaus, kommen ins Gespräch. Das Magazin DER Spiegel steckt in ihrer Tasche. „Seite 52/53 müssen sie lesen, kennen sie den!“ „Das ist ja Interessant!“ Viele Menschen sind schon da, wir besuchen das Fernsehstudio und Stände im Garten. Am Kirchenzelt, beim Rundfunkrat bleiben wir stehen und treffen ein altes Ehepaar aus Güstrow. Er im Rollstuhl, sie gebrechlich. „Wir sind glücklich und zufrieden!“ Das ist doch toll. Ich wäre nicht Br. Gabriel, wenn mich nicht viele Menschen angesprochen hätten und umgekehrt. Um 14 Uhr sind wir aber schon auf dem Markt zur Eröffnung der Interkulturellen Woche. Abfahrt aus Schwerin ist gegen 16 Uhr. Ereignisreiche und schöne Tage und viele Begegnungen haben wir erlebt. Ach ja, eine Gruppe Eichsfelder trafen wir noch, aber das war kein Highlihgt. Montag früh nach Fulda, Veronika zurück bringen. Guter Job und gute Unterstützung. Vielen lieben Dank dir, Veronika, und alle, die mitarbeiten. Gott sei Dank!
# Jetzt kommt Veronika:
Morgenlob in der Tempziner Klosterkirche mit Maria. Schnelles Frühstück und dann Abfahrt nach Schwerin! Mein erstes Mal Schwerin, Landeshauptstadt und das zurecht. Herrschaftlich, repräsentativ und beeindruckend. Die Klosterstraße unsere Zieladresse. Ebenso beeindruckend durch ihre Lage, direkt hinter dem Amtssitz der Ministerpräsidentin und durch ihre Beengtheit. Schnelles „Hallo“ beim Probst Georg Bergner, kurze Stadtbegehung und schon mal ein heran tasten an die Laufkundschaft. Wir treffen Kasseler, Kölner, Berliner und sogar echte Schweriner, die Zeit haben am Donnerstagvormittag durch die Stadt zu laufen. Die Segenskarten wechseln ihren Besitzer, werden kritisch beäugt oder auch abgelehnt. 12 Uhr gibt es Mittagessen beim Probst und dessen Team, herzlicher Empfang und leckeres Essen. Schlüsselübergabe und Erklärung der Örtlichkeiten, denn wir bleiben bis zum Sonntag. Um 12:30 Uhr Termin mit dem Fotografen vom Spiegel. Gabriel hat vor kurzem ein Interview gegeben und nun braucht es noch Fotos, damit der Artikel in der neuen Ausgabe am Samstag erscheinen kann. Vor, hinter, neben und im Wohnmobil muss sich Gabriel positionieren. Einen Schritt nach rechts, einen halben nach links und wieder einen zurück. Als die Aufforderung kommt „stellen sie sich mal plausibel hin“, werde ich hellhörig. Wie wird Gabriel das umsetzen? Dann geht es weiter in die Fußgängerzone. Der Fotograf möchte Gabriel bei der Arbeit fotografieren. Es kommt wie es kommen muss, die meisten der Angesprochenen möchten nicht mit einem Foto im Spiegel erscheinen, nein auch nicht von hinten. Der gute Mann ist frustriert und hat genug. Wir gelangen zu der Einsicht, dass das eine blöde Idee war, denn die Angesprochenen kamen sich sicherlich veräppelt vor. Entschuldigung an alle. Nun lief es nach unserem Plan, eine private Führung durch die Schlosskirche mit Frau Herrmann und Frau Jürß, die extra wegen Gabriel hinzukam. Die Wiedersehensfreude war groß, die Führung informativ und kurzweilig und das Kaffeetrinken gemütlich. Der Gang durch den Garten am Schloss bildete das Ende des touristischen Tages. Abends ein Telefonat mit dem Spiegelredakteur, der noch Fragen hatte und wir noch Anmerkungen. Da ich als einzige von uns beiden, die Tragweite erfasst hatte, was es bedeutet, in Wort und Bild im Spiegel zu erscheinen, sah ich aufgeregt dem Samstag entgegen. Aber wie heißt es so schön: am Ende wird alles gut! Der Artikel ist die Wucht, der Redakteur bekam einen Begeisterungsanruf, meinen Nerven geht es gut!
Campen unter Campern
Nach dem Hochamt in Röbel zum Fest Kreuzerhöhung, fahre ich mit meinem Womo auf den Campingplatz in Ecktannen bei Waren (Müritz). Also vor der Haustür sozusagen. Vorher noch auf einen Kaffee zu Ramme, lag auf dem Weg. Einchecken, bezahlen für zwei Übernachtungen,. Ich suche einen Stellplatz, parke ein und baue alles auf. Das ist alles nicht so einfach. Auf was muss ich achten? Was muss ich beachten? Ich bin eben ein Laie auf diesem Gebiet. Die Fahne hängt, Bänke sind aufgestellt, Br. Theophil und Br. Axel haben einen würdigen Platz gefunden. Stellplatz 70. 7 ist eine heilige Zahl, drei die göttliche und 4 die irdische Zahl. Erst mal über den Platz, schauen, was so los ist. Nicht mehr so viel. Eher ältere Leute, keine Kinder und Jugend nehme ich war. Es gibt Toilettenhäuser, einen Kiosk, einen Imbiss. Gut so. Die Infrastruktur stimmt. "Wenn sie nicht aufgegessen haben, bescheren sie uns morgen schlechtes Wetter!" spreche ich einen Herrn an. "Das habe ich ihm auch schon gesagt!" und wir kommen ins Gespräch. Wir setzten uns zu ihnen und unterhalten uns über alles Mögliche. Sie aus Kevelar, er ist aus Krefeld. Sie ist aus der Kirche ausgetreten, er hat mit Kirche nichts am Hut, er hat natürlich keinen auf dem Kopf. Als wir uns verabschieden, waren es 2,5 h. Aber es war interessant und spannend. Am Ende war dann noch die Frage, wie es kommt, dass sie als Paar so weit auseinander wohnen. Die Arbeit.. Übrigens, er heißt Thomas mit Zusatz der Ungläubige, wie er selber sagt, und sie heißt Silvia. Zurück zum Wohnmobil, 70, die Komplet und Nachtruhe. Am nächsten Morgen, der Minimarkt macht erst um 8 Uhr auf, treffe ich schon ganz viele Menschen. Mich wundernd, "Wir sind alles alte Leute und leiden unter seniler Bettflucht!" Aha. Ob mir das auch so geht? Ich bin Frühaufsteher. Frank aus Dresden ist Agnostiker, kein Atheist, findet gut, was ich mache. Was mache ich? Quatsche morgens schon Leute an und frage, wo sie herkommen. Aus allen Ecken Deutschlands, HB, H, CUX, CE, PM, LIP, PB, M, EU, SÖM, KN, GHC, BNA, ST, STD und natürlich MSE. Nach dem Frühstück Mission, Gang über den Platz. Ich treffe unsere Nachbarn aus dem Sauerland. Enno aus Dresden, der mit dem Fahrrad nach Oslo will, eine junge Familie aus dem Erzgebirge, eine Jugendgruppe aus Erfurt. Ein Herr aus Euskirchen will nicht mit mir reden, muss er auch nicht. Weil ich ins Altenheim will, dass nicht weit ist, muss ich den Platz verlassen. Ein Wortgottesdienst für die 5 Katholikinnen, Danke ans Personal und Segenskarten für die Anderen. So war es ein voller Tag. Für den Abend habe ich die Nachbarn eingeladen und Dr. Ramme mit Familie. Gemütlich und feuchtfröhlich, endete der Abend nach einem langen Gespräch mit Enno, der erst morgen aufbricht, er ist Erzieher, 0.23 Uhr. Trotzdem ist Frühstück um 8 Uhr mit frischen Brötchen. Zusammenpacken und Rückfahrt zum Pfarrhof. Es bleibt nicht viel Zeit zum Ausräumen und Putzen. Um 14 Uhr kommt ein guter Freund aus Osnabrück, der gerade in der Nähe ist. Die Einladung zu Familie Ramme heute Abend kann ich nicht ausschlagen. Hoffentlich bin ich morgen fit für Hansa gegen Magdeburg. 3 volle Tage und so viele Begegnungen, alles nur um die Ecke. Gott führt mich unter die Menschen und zu den Menschen, wir sind gemeinsam unTerwegs.
Vereinigung
Zurück aus Hamburg war die erste Frage, ob das Wohnmobil denn durch den TÜV gekommen sei. "Kannste abholen, alles gemacht!" Erleichterung. Danke. Ich sitze in meinem Zuhause und bin glücklich. Hatte ein wenig Sorgen, ob das gut geht. Frohen Mutes lenke ich mein Kloster auf den Pfarrhof in Waren. Schönes Gefühl. Die Plakette zeigt September 2024 und das sieht gut aus. Am Sonnabend ist ökumenischer Stadtgottesdient auf dem Mühlenberg, das ist die Freilichtbühne in Waren. Das Wohnmobil parkte ich direkt davor, nicht wie vor Wochen als jemand mit dem Auto mitten in die Vorstellung platzte. Schön alles aufgebaut und noch Pflaumen aus dem Pfarrgarten dabei, kam keiner an mir vorbei. Leider fiel der Gottesdienst dann ins Wasser, es schüttete wie aus Kübeln und alle flüchteten ins Trockene. Schade für die ganze Mühe und den Aufwand. Ich zog mit meinen Segenskarten, für die Kinder Segensklammern von Tisch zu Tisch. Ach ja, Pastorin Lühnert hatte sich geschnitten. Ein Glück, dass ich meinen Verbandskasten zur Stelle hatte. Dr. Ramme verarztete sie und ich durfte ihm assistieren. Sah gut und dekorativ aus. Wir zogen dann alle los wie begossene Pudel. Die Markise trocknete über Nacht nicht. Die Natur freut sich über das Nass, die Müritz ist noch nicht übergelaufen.
Sonntagsgottesdienst in Waren
"Du könntest auch mal wieder in Waren die Hl. Messe übernehmen, die Leute fragen schon nach dir!" Br. Martin, der Pfarrer der Gemeinde. Gerne doch. Ich fahre das Wohnmobil vor die Kirche, Markise, Tisch und Bänke raus und die Fahne aufhängen. "Ist die Messe heute draußen?" Könnten wir. Es geht um das verlorene Schaf, die verlorene Drachme. Wer kennt das nicht, etwas zu verlieren? Ich erzähle vom jungen Menschen, den ich in Hamburg vor Tagen kennengelernt habe, der sich verloren fühlt und viele Menschen, die in der Kirche keine Heimat mehr haben, die die Kirche verloren hat. "Wer geht ihnen denn hinterher und sucht sie auf? Wo sind die Guten Hirten? Erleben nicht viele von Kirchenvertretern genau das Gegenteil?" Beim Predigtlied machen alle mit, das ist lebendige Kirche. Am Ende begrüße ich eigens die Urlauber, aus dem Eichsfeld, Bielefeld, die Ordensschwestern, gestern extra eingeladen, sind da, aus Kiel und Offenbach haben wir Gäste. Waren ist der Urlaubsort für viele. Mit einigen komme ich nachher ins Gespräch. Das Paar aus Heiligenstadt bleibt länger und wir haben viel zu erzählen. Am Ende singen wir zusammen noch das Eichsfeldlied, kann ich auswendig. Um 12 Uhr läuten die Glocken zum Angelus, Mittagessen. Noch ein Tipp für Waren? Am Nachmittag sitze ich vor der Kirche, langsam wird alles trocken. "Ich bin Atheistin, nein Danke!" Die Segenskarte passt. Eine Teelicht für ihren Mann, birthday, noch. Geht doch!
Autofreie Zeit
Abends traf ich Moritz am Wohnmobil. Die Dauerkarte bin ich wieder los. Wir haben gequatscht, bis es kalt und dunkel wurde, bleiben in Verbindung.
Am Montag brachte ich das Wohnmobil in die Werkstatt, TÜV, viel Erfolg. Der PKW ist wohl nicht mehr zu retten. Dann fahre ich nach Hamburg für ein paar Tage mit dem Zug. Bei den Brüdern finde ich immer ein Bett. Behördengänge sind angesagt. Es ist gut, sich mal persönlich vorzustellen. P. Thomas begrüßt mich freundlich und zeigt mir das Gästezimmer. Stadtspaziergang und Hafen. Eine Einladung habe ich bekommen in die Katholische Akademie, 19 Uhr. Die S-Bahn bringt mich fast pünktlich zum Ziel. OutInChurch ist das Thema. Vor mir sitzt ein junger Mensch, Kater. Wir kommen ins Gespräch, hat schlechte Erfahrungen mit Kirche, verstehe ich. Aber reden darüber, geht nicht. Verstehe ich auch. Am selben Abend noch bekomme ich eine mail. "Danke, dass du mich angesprochen hast!". Heute wollen wir uns noch mal treffen. Spannend.
Gestern nach Helgoland. Etwas Wind und Seeluft genießen. Die Elbe abwärts mit dem Katamaran. Was man da rechts und links alles sieht? In Cuxhaven ist das Wetter sehr bescheiden, Gewitter, Regen, Wind. Super für die Insel. Aber es lichtet sich. Einmal um die Insel, evangelische und katholische Kirche und eine gute Lektüre und die 4,5 h sind um. "Das klingt nach Urlaub!" höre ich von Veronika am Telefon. Ja, aber ist nicht alles Urlaub, was ich mache! Nicht ganz. Ich treffe Mario im Rollstuhl und seine Mutter Elke. Eine tolle, starke und positive Frau. Als sie erzählt, dass ihr Mann seit 5 Jahren mit Krebs kämpft, wird sie kurz schwach. "Toll, was du machst, würde ich glatt mitmachen!" Sie lädt mich ein, sie mal zu besuchen in der Nähe von Bremerhaven. Wär mal ne Idee. Bei herrlichem Sonnenschein, mit innerer Zufriedenheit mache ich mich nach einem langen und schönen Tag auf den Weg in die Freie und Hansestadt Hamburg mit steuerfreier Schokolade und einer Flasche Wisky für ...? 13 h war ich unTerwegs. Der Herr geht mit, wenn es sein muss übers Wasser.
Kreuz- und Querfahrt
Na ja, mit der Jugend wurde es nichts zum Hansaspiel. Maxi hat mir Sonntagmorgen abgesagt. Schade! So nahm ich den Zug nach Rostock und fuhr gleich durch nach Warnemünde. In der S-Bahn traf ich doch tatsächlich einen alten Bekannten aus dem Knast mit seiner Frau. Ihm erzählte ich dann, dass ich noch eine Karte fürs heutige Hansaspiel übrig habe und sie war verschenkt. In Warnemünde standen zwei Kreuzfahrtschiffe. Es war schwer, mit Menschen in Kontakt zu kommen. Sie kamen gerade vom Schiff und hatten zu tun, sich auf den Heimweg zu machen. Oder sie wollten aufs Schiff und waren beschäftigt mit dem, was kommt. Aber ich fand ein Ehepaar aus Riesa, das verärgert war, weil sie schon seit über zwei Stunden auf den Bus warteten. "Wir kommen aus Halle!" Das kann man auch genauer beschrieben antwortete ich. "Aus dem Süden!" Sie kannten sich da gut aus, aber ich auch. Fast hätten wir noch gemeinsame Bekannte gehabt. Ein Herr mit Spanienflagge, Reiseführer, erkannte mich sofort als Franziskaner, kommt ursprünglich aus Argentinien. Deutsch liegt ihm mehr als englisch, mein Spanisch ist doch sehr schwach. Zwei ältere Menschen setzen sich zu mir auf die Bank und erzählen. Brandenburg an der Havel. Sie reisen nach zwei Wochen heute wieder ab. Auch sie bekommen Segenskarten. Eine ältere Dame sortiert ihre Segenskarte, die Tochter nimmt sie ihr aus der Hand und sagt: "Das brauchen wir nicht!" So geht das nicht. Und ich wünsche der Frau einen schönen Tag. Schöner war die Begegnung mit einer jungen Familie aus Schwerin vor den Sandskulpturen. Auch zwei Berliner traf ich noch, die in die falsche Richtung liefen. "Zum Kreuzfahrtterminal geht es da lang!" Das wussten sie, aber sie hatten ja noch Zeit.
Fazit, Kreuzfahrtkaplan werde ich nicht! Dann doch lieber ins Ostseestadion. Jetzt aber los! Wieder auf der Südtribüne, haben wir alles gegeben, leider hat es nicht gereicht. Das Spiel war auch nicht gut. Wir haben gegen Hannover 0:1 verloren. Man muss auch mit Niederlagen umgehen können. Traurig, aber wahr.
Wandern mit dem Erzbischof Stefan
Erzbischof Stefan Heße von Hamburg hat zum Wandern für Hauptamtliche in Mecklenburg eingeladen. Start- und Endpunkt waren die Kirche in Levitzow. 10 km standen auf dem Programm. Zeit, unterwegs ins Gespräch zu kommen, gemeinsam zu beten und zu singen. Mittagessen im Lokal. "Wir können ruhig laut beten, das sind sie hier gewöhnt!" 96% katholisch, nicht normal im Land. Immer wieder trafen wir Menschen auf dem Weg. Ein Ehepaar aus Lübeck, Leon mit dem Fahrrad, der ein Stück nebenher fuhr. Walburga, Matgendorf, hielt an, Gemeindemitglied, ein Ehepaar vom Niederrhein, die hier Verwandte besuchen... Nachher wussten dann alle, dass der Erzbischof unterwegs ist. "Sie sprechen auch alle an, Br. Gabriel!" "Das ist mein Anspruch, lieber Herr Erzbischof!" Mit dem Fahrer und dem Erzbischof waren wir 11 Personen aus Rostock, Ortspfarrei, Probst aus Schwerin und ich natürlich. Eine kleine und gute Gruppe. Alle bekamen eine Wäscheklammer als Namensschild. Das war Premiere meines Projektes, trugen alle außer der Chef. Das Wetter war ideal. Aber wer war dafür verantwortlich? Der Erzbischof selbst hatte sich drum gekümmert. Wir gönnen ihm den Ruhm dafür. Die Idee, einen katholischen Fanverein für Hansa zu gründen, kam von mir. "Es gibt viele Fans der Jugend in der Pfarrei von Rostock! Bei den Minitagen in Boitzenburg kamen einige von unseren Ministranten mit dem T-Shirt gegen St. Pauli." Ob die Idee in die Tat umgesetzt wird? An mir soll es nicht liegen. Am Sonntag bin ich wieder im Ostseestadion gegen Hannover 96. Heimsieg ist dann wieder Pflicht.
Missionstreffen
Steffi hat sich bei mir gemeldet, um sich über mein Projekt zu informieren. Im Pfarrblatt hat sie meine Nummer gelesen. Vor dem Wohnmobil mit Wasser und Pflaumen sprachen wir. In der katholischen Gemeinde in Schwerin fand sie keine Heimat. Jetzt ist sie bei den Baptisten, in einer Regentonne getauft, weil das Taufbecken undicht war. Sie organisiert ein Zeltdorf jedes Jahr und suchte mich, dass ich mitmache. "Gerne doch, aber genau in dieser Zeit bin ich auf Wallfahrt. "Ich kann euch besuchen, wenn ich bald in Schwerin bin!" Es gibt verschiedene Wege zu Gott. Aber die Art von Mission ist nicht ganz meins.
Am Abend fuhr ich nach Malchow zur Vorabendmesse, Familiengottesdienst. "Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, kann nicht mein Jünger sein!" Die Enkel von Frau Meisel trugen das Kreuz in die Kirche und halfen dabei, das Kreuz von San Damiano zu entdecken. Keiner wurde verschont. Im Anschluss sah ich zwei junge Leute hinten sitzen und sprach sie an. Andreas und Mirian. "Wir gehen zu mir!" Beide sind "wiedergeboren", vor zwei Jahren getauft. Sie haben sich mit Bibel und Glauben auseinandergesetzt. Nicht in allem waren wir einer Meinung, muss auch nicht. Eine ganze Stunde saßen wir zusammen. Es war schön, interessant und intensiv. Das T-Kreuz hing dann bei beiden um den Hals. Wir verabredeten uns bis spätestens im Himmel. Ach ja, morgen früh muss ich wieder nach Malchow, Maxi abholen, weil ich noch die Hansakarte von Moritz habe, immer noch krank, Hätte ich nicht gedacht. Habe selber ein Ticket gekauft. Es wäre schade, es verfallen zu lassen.
Familienfeiern
Schon lange stand fest, dass ich der Festprediger für 90 Jahre Kirche in Erkner sein soll, meine Taufkirche. Gerne habe ich zugesagt. Nun kam aber noch der 40. Geburtstag meines Neffen Martin dazu und ein Familiengottesdienst in Rüdersdorf. Am Montag kommt eine befreundete Familie nach Waren mit dem Wohnmobil. Alles privat? Keineswegs.
Geburtstag mit vielen Nichtchristen
Da kommt man mit vielen in Kontakt. "Ich weiß, du bist der Onkel von Martin und im Kloster!", "Find ich spannend, einfach Leute anquatschen!", "Ich habe mich frisch von meiner Frau getrennt!", "Meinen langjährigen Job habe ich gekündigt, weil ich mehr Zeit für die Familie brauche!° Wir hätten vor Ort den Gottesdienst feiern können, Publikum genug. Einige kannten mich noch von der Hochzeit, die nur standesamtlich gehalten wurde, aber mit einem Segen auf der Straße.
Familiengottesdienst als Vorabendmesse in Rüdersdorf
Eine Hl. Messe in meiner Heimatgemeinde ist immer ein Heimspiel. "Natürlich machen wir einen großen Einzug mit allen Kindern!" Den Weihrauch konnte ich gerade noch abbiegen, obwohl wir genug Ministranten hatten. Es ging im Evangelium um den ersten Platz. "Gott teilt euch die Plätze zu. Bei Gott sitzt ihr immer in der ersten Reihe!" Das wurde dann sofort in die Praxis umgesetzt. Die Kinder nach vorn. Emil ist noch nicht Ministrant. "Du kannst schon mal üben, komm mit!" Fabian holte sofort die dazugehörigen Klamotten. Stolz wie Oskar stand Emil vorn. "Bei mir fing das damals auch so an!" Die Schulkinder wurden von der ganzen Gemeinde gesegnet. Es sind ja schließlich eure Kinder und Enkelkinder. Am Ende durften die Kleinen einmal durch das Rollende Kloster marschieren und es gab eine kleine Belohnung. Lebendige Kirche und unsere Zukunft. Marco, der Papa von Emil, bei der Feier wusste schon vom neuen Ministranten. "Hat er sofort erzählt!"
Erkner feiert Jubiläum
"Heute vor genau 90 Jahren wurde Richtfest in Erkner gefeiert!" Der feierliche Gottesdienst fand im Garten statt. Hinter uns, direkt am Dämmeritzsee, war Party auf einem Boot. "Kirche muss raus zu den Menschen, unser Auftrag!" Über das Gebäude Kirche, sichtbare, hörbar, erlebbar und die Gemeinschaft der Kirche, sichtbar, hörbar, erlebbar habe ich gepredigt. Petrus, der Fels, ist Fundament der Kirche, so das Festtagsevangelium. "Wenn wir an Christus festhalten, wird das Schiff Kirche nicht untergehen!" Nach der Predigt sollte ich die Schulkinder segnen, bin ich geübt mittlerweile. Gemeindefest, Essen, Getränke und dem Eiswagen vom Erzbistum, den ich schon von Stuttgart kenne. Die Jugend zeigte mir ihren zukünftigen Raum, der noch eingerichtet wird. Mit Segenskarten, für die Kinder Segensstempel auf den Arm, ging der Sonntag in Erkner für mich zu Ende. Schließlich muss ich noch nach Waren.
Stefan und Kerstin Flerlage in Waren zu Besuch
Ein befreundetes Ehepaar, Stefan und Kerstin, die ich aus meiner Kaplanszeit in Holzhausen kenne, sind mit ihrem Wohnmobil unterwegs, wollen mich in Waren treffen. "Gabriel, wir sind schon in der Goethestraße, wohin?" Ihr müsst die Kirche links liegen lassen, meine Antwort . Nach dem Abendessen, Reste vom reichhaltigen Mittag, gab es etwas aus dem Fass vom Kreuzberg, zufällig noch im Keller. Teile vom Kirchenchor kamen dazu. Schöner Abend. Frühstück für die Urlauber gab es später. Mit dem Rad durch den Nationalpark war für beide ein Erlebnis. Allerdings war es nicht einfach mit Hundeanhänger. Wir hielten am Schiffsanleger, trafen Leute aus Boizenburg, Nationalparkhaus und Fischadler mit Vortrag, Mittagspause, Hörspielkirche in Federow und den Käflingsturm mit wunderschönen Blick. Überall Urlauber, Sachsen, Baden-Würtenberg und ein Ehepaar aus Stuttgart. Immer dabei die bewährten Segenskarten. Ein Bad in der Müritz, haben wir uns verdient, einen Imbiss, dann Aufbruch für zwei gute Freunde. Man kann an der Müritz urlauben. Sie wollen noch weiter auf die Insel Usedom. Das ging nicht mehr. "Wir haben uns am Hafen in Demmin aufgestellt, fahren morgen weiter, haben Zeit!!" Na dann gute Fahrt und dann zurück nach Osnabrück. Wir sind alle eine große Familie.
Hier ist die Welt zuende - Mecklenburg endet in Friedland
Ein Friedland gibt es auch hinter Neubrandenburg. Für drei Tage habe ich hier Station gemacht, St. Norbert, an der Stadtmauer. Als ich am Mittwoch ankam, winkte mir eine Dame zu. Wie freundlich. Ich besuchte die Seniorengruppe am Mühlenteich sogleich. Mit Gerhard kam ich gut ins Gespräch. Er wird jeden Tag abgeholt in die Tagespflege. Abends kümmert sich seine Tochter in einem kleinen Dorf um ihn. Seine Frau ist längst gestorben. Beim Stadtspaziergang kam ich zur Marienkirche am Markt, die nicht zu übersehen ist. Pastor John, der zur Hälfte auch Arzt ist, hat mir von den 22 Dorfkirchen erzählt, die dazu gehören. Ein junger Mann hatte mir erzählt, wo ich das Kirchencafe fände, leider geschlossen. Als ich abends durch die Stadt streifte, traf ich nur wenige. An der Bushaltestelle am Marktplatz saßen zwei junge Männer. Sie erzählten, dass seit der Wende 1989 es nur noch bergab geht hier. Viel Frust habe ich gespürt, Hoffnungslosigkeit. Als Kumpel Daniel kam, Frührentner, Arbeitsunfalls, nahm er mich mit zum Döner, wo ich hoffentlich noch was zu Trinken bekommen würde. Fehlanzeige, der macht um 20 Uhr zu. John, der putzt, darf nichts rausgeben. So hatte ich am ersten Tag in Friedland schon um 21 Uhr Feierabend. Am nächsten Morgen las ich in der Stadtgeschichte, Befestigungsanlagen als Grenzstadt zu Pommern, lag an einer wichtigen Handelsstraße. Der älteste Sportverein Deutschlands, Turnvater Jahn, ist hier ansässig. Aber das ist lange her. Ich wollte die Sozialstation der Caritas besuchen, mitten in der Stadt, da hatte aber keiner Zeit. Also auf ins Rathaus. "Wer kann mir hier was über Friedland erzählen?" "Gehen sie mal ganz nach oben, Frau Hagemann ist die Richtige!" Das stimmte. Sie nahm sich viel Zeit und erzählte. Ganz so düster sieht es hier doch nicht aus. Aber die Finanzen sind rar. Für Jugendarbeit ist der Landkreis zuständig und es fehlt an geeignetem Personal. Ihr Kollege, katholisch, berichtet aus seiner Sicht. Frohen Mutes machte ich mich wieder auf den Weg. Am Anklammer Tor traf ich noch eine Schulklasse, die gerade einen Stadtführung machte. Jetzt zurück, um 12 Uhr Angelusläuten und Mittagspause. Am Nachmittag auf den Fangelturm, ehemaliges Verlies der Stadt mit einem wunderschönen Ausblick über die Stadt, Neubauten und Stadtmauer. Die alte Mühle und die freundlichen Museumsangestellten rundeten den Nachmittag ab. Ach ja, ich erfuhr noch, dass morgen der neue Fitnispfad eingeweiht werde am Mühlenteich. Das passt. Abends werde ich mich mit meinem Mobil auf den Marktplatz stellen und schauen, wen ich treffe. Heute war ich früher, der Döner war noch offen, mein Abendbrot gerettet. Auf einer Bank traf ich drei junge Leute, Adrian mit seiner Schwester und deren Freundin. Außer, dass an seinem gebraucht gekauften Fahrrad eine BVB-Klingel hing, traf ich einen offenen, freundlichen jungen Mann, der in der 10 Klasse einer Förderschule lernt. Auf dem Markt dann erzählte mir Jonas dann, das er in Neubrandenburg ein FSJ im Carisat-Laden der Caritas macht. Wer Jona ist, warum er von einem Wal verschluckt wurde, das können ihm die Mitarbeiter vor Ort erklären. Ein Glück hat REWE bis 21 Uhr offen, so pilgeren immer wieder Menschen über den Platz oder setzten sich auf die Bänke. Um 21 Uhr verabschiedete ich mich von dort und setzte mich in die leere Kirche. Kerzen und Weihrauch erfüllen das Dunkel des Raumes. Für Freitag habe ich mich um 9 Uhr mit Frank verabredet, um Lieder für den Gottesdienst nachmittags abzusprechen uns den Liedercomputer zu programmieren. Wir hatten ein gutes Gespräch. "Heute vor 33 Jahren haben wir hier geheiratet!" Ich lud auch seine Frau ein, dann gibt es einen speziellen Segen nachher. Wir liefen gemeinsam zum Mühlenteich, wo der Pfad eröffnet werden sollte. "Am Gesundheitsamt geht´s los!" Ab im Laufschritt. Dort stand schon die Meute. Der Stadtpräsident, das Ordnungsamt, Sponsoren und zwei Schüler, die fotografierten. Ein junger Mann, durfte das rote Band durchschneiden. Die Jugend voran. Ich fragte, ob ich auch noch einen Segen spenden dürfe, wo ich doch schon mal da bin. So wurde ich vorgestellt und tat meinen Dienst. "Ich bin noch nie gesegnet worden!" Dann wird es aber Zeit! "Sie sind das an der Kirche? Ich habe mich gefragt, wer so dreist ist und an der Kirche campt?" die Dame aus dem Bauamt, die regelmäßig an der katholischen Kirche vorbeikommt. Alles abgesprochen. Zur Messe kam der Organist aus Neubrandenburg. Auch gut. Anschließend Abfahrt zurück nach Waren, 69 km. Ausräumen, waschen und packen für morgen. Geburtstag meines Neffen Martin, Familienmesse und die Festpredigt in Erkner, 90 Jahre Kirche, 75 Jahre Pfarrei, dann drei Tage frei. Friedland war spannender als ich gedacht habe. Wenn wir uns als Kirche sozial engagierten, hätten wir dort viel zu tun und könnten die Räume und Flächen gut nutzen. Schlag ich dem Erzbischof mal vor.
Im Urlaub an der Ostsee
Mein Weg führte an die Ostseeküste, Wismar, Boltenhagen, Klütz. Mittwoch schaute ich mir den Ort an. Viel ist hier nicht los, eine offene Kirche und eine Pastorin, mit ein paar Damen im Garten. Ich störte und stellte mich vor.
Dann lief ich zum Schloss Bothmer, beeindruckende Anlage. Dort traf ich viele Menschen, sprach mit dem Personal und traf junge Musiker. Nur eine Führung durch die Anlage schenkte ich mir. Infos gab es im Buch.
Am Donnerstag fuhr ich nach Boltenhagen und parkte an der Kirche, unweit vom Strand. Dort war ich eine ganze Weile und traf immer wieder Leute, eine krebskranke Frau, ein Ehepaar aus Dortmund, die noch P. Elmar kennen. Auf der Promenade saß Bärbel aus der Rehaklinik. Eine Familie aus Göttingen mit dem 16 jährigen Sohn traf ich, von TAize keine Ahnung, ehrenamtlich tätig, Patrick aus Riesa mit seiner Familie, Sebastian im Rollstuhl mit seinen Eltern, die ich abends am Strand wieder traf. In der Kurverwaltung machte ich Halt und stellte mich vor. Und ich traf Gerhard, der mir seinen Freund ans Herz legte, der katholisch ist. Den besuchte ich. Große Irritationen, obwohl ich mich vorstellte. Er und seine Frau konnten anfangs nichts mit mir anfangen- Am Ende war ich eine Stunde bei ihm und wusste, warum er aus Düsseldorf herkam. Vor der Kirche traf ich noch Alex und seinen Cousin aus Wiesbaden, die eine Segenskarte ziehen durften. Es waren 9 Stunden Urlauberseelsorge bevor ich mich wieder in mein Womo setzte und zurück nach Klütz fuhr, nicht ohne noch einen Eisbecher zu genießen
Ach ja, eine Spontantaufe kam noch hinzu. Der Diakon konnte nicht, also traf ich mich mit der Mutter von Jasper, um für Samstag die Taufe zu gestalten. Hat sich gelohnt. Dann ab nach Neukloster zur Vorabendmesse, Sonntag hatte ich um 10.30 Uhr in Wismar, St. Laurentius, die Familienmesse.
Das Ostseestadion bebt gegen St. Pauli am Sonntag
Von 11.54 Uhr, Ende der Sonntagsmesse, bis zum Anstoß im Ostseestadion, 13.30 Uhr, F.C. Hansa - St. Pauli ist nicht viel Zeit. Dank Roland, der mir Taxi ist, bin ich früh genug am Stadion. Südtribüne heute. Das ist Premiere. Dank Moritz, der mir für heute seine Dauerkarte überlassen hat, Mutti heiratet, bin ich Teil der großen Fangemeinde. Einlass? "Wir machen Tribünensturm!" Alle gleichzeitig rein, geht auch. Stimmung ist außergewöhnlich gut, lautstark und mit Choreographie unterstützen wir unseren Verein. Qualm im Gästeblock. Geht das gut oder wird es Randale geben? Wasserwerfer stehen bereit, die habe ich gesehen. Hansa spielt auf unser Tor und wir sehen das 1:0, kein Halten auf der Tribüne, ich bekomme eine Bierdusche, normal. Wir machen weiter und das zweite Tor fällt. Freude ohne Ende. Das sieht heute wirklich gut aus. St. Pauli kommt nicht hinterher. In der zweiten Halbzeit sind wir dann nicht mehr so stark, verteidigen gut. Am Ende geht das Spiel mit 2:0 an uns. Feiern kann ich nicht mehr so viel, muss zurück nach Wismar mit dem Zug, denn dort steht mein kaputtes Wohnmobil.
Von dort bekomme ich durch Roland ein Taxi nach Waren, weil das Fahrzeug in der Werkstatt steht. Dennoch ein sehr gelungener Tag, hätte nicht besser laufen können. Dank Moritz, Roland und dem Herrn natürlich war das ein wunderschöner Tag, nicht nur wegen des Sieges von Hansa, aber auch.
Danke, danke, danke, danke für alles
1. Für das Heimspiel Hansa-St. Pauli gab es über die Ticketseite und online keine Karten mehr. Schade! Über Polizeikontakte mit den früheren Seelsorger der Polizei nicht und über die Uniärtzte in Rostock auch nicht. Ich traf Moritz bei Netto, einen jungen Mann aus Waren. Er hat mir seine Dauerkarte mal kurz überlassen, weil er am 21.8. nicht kann. Wir kannten uns vorher nicht. Das hat sich geändert. Vielen Dank dir für dein Vertrauen und die schnelle Hilfe. Ich habe ihn nicht enttäuscht. Hansa hat 2:0 gewonnen. Geht doch!
2. In der vergangenen Woche war ich in Klütz. Im Pfarrbüro in Wismar hat mir Frau Mannheimer den Kontakt hergestellt und mich bei Beate angemeldet. Die empfängt sie, weil sie krankheitshalber nicht arbeitet. Vielen Dank!
3. Frau Poschlott, Beate, wartete schon am Pfarrhaus und bot mir erst einmal ein Glas Wasser an. Wir kamen länger ins Gespräch. Ich durfte Küche und Klo benutzen und auch die Kirche. Das Wohnmobil stand hinter der Kirche. Auch managte Beate den Kontakt zum Diakon, der die Taufe am Samstag in der Klützer Kirche haben sollte, aber gerade in einem Coronahaushalt lebt. Danke für die Gastfreundschaft und die Unterstützung.
4. Danke den jungen Musikern auf Schloss Bothmer, die mich an der Probe für das Konzert am Abend haben teilnehmen lassen. Vorher habe ich sie befragt, was für sie Erfolg ist. Die Gesichter der Menschen, viel Geld, gelungenes Spiel.
5. Am Donnerstag führ ich nach Boltenhagen an die Ostsee. Parken? Vor der ev. Kirche. Herr Müller hat gerade die Kirche aufgeschlossen. "Sind sie hier der Pastor?" Das konnte nicht sein, denn die Pastoren hatte ich gestern schon in Klütz getroffen. Er gab mir einfach einen Parkschien der Gemeinde. Danke.
6. Danke an die Kurverwaltung in Boltenhagen. Kompetent und freundlich haben sie mir Auskunft erteilt und sich interessiert gezeigt an meinem Dienst.
7. Clemens, der Ruheständler in Neukloster, hat in der Vorabendmesse Orgel gespielt und die Lieder rausgesucht. Das war schön und hilfreich.
8. Ute Weng, die Gemeindereferentin, hat für Sonntag in Wismar den schönen Gottesdienst gestaltet mit Kindern der RKW, Religiöse Kinderwoche, Musik, Predigt und Geschenke für die Schulkinder. Danke auch an den Küster und die Ministranten für die gute Unterstützung, es war feierlich.
9. Am Freitag Abend war ich eingeladen zum Dankeschön für die Helfer zum Klosterfest 800 Jahre Tempzin. Der Bürgermeister Siggi wollte auch mich. Es gab Essen, Getränke, eine schöne Rede, viele nette und intensive Gespräche mit den Landfrauen, der Landjugend, der Feuerwehr und den Dorfbewohnern. Den Abschluss in Tempzin bildete die Komplet mit Menschen der Rostocker Stadtmission, die einen Einkehrtag hielten. Auch Laudes und Frühstück gab es noch an dem schönen Ort. Danke Maria, die so aktiv im Pilgerkloster ist.
Ein ganz großer Dank gilt Roland aus Neukloster, Mitglied des 3. Ordens der Franziskaner, Küster in Neukloster und ein guter Freund. Er hat mich nach der Taufe am Sonnabend von Klütz abgeholt, weil mein Womo nicht fahren und auch mit Tricks nicht anspringen wollte. Ich fuhr mit ihm. Am Sonntag saß ich neben ihm nach Wismar zur Hl. Messe. Dann brachte er mich zum Hansaspiel und fuhr nach Klütz, um sich dem Auto mit einem Freund zu widmen. Per Zug nach Wismar, holte Roland mich am Bahnhof ab. Es ging nach Grevesmühlen. Ich holte noch diverse Dinge aus dem Fahrzeug, das schon in der Werkstatt stand. Über Neukloster bekam ich durch ihn noch die Heimfahrt nach Waren an einem bewegten, schönen, und anstrengendem Wochenende. Ohne dich und deine ganz tolle Unterstützung hätte ich das alles nicht erleben und schaffen können. Dir sei ganz herzlichen gedankt. Da sage ich mit meinem Lieblingsspruch: "Auf weitere gute Zusammenarbeit, Roland!"
Ach ja, nach der Vorabendmesse wurde noch gegrillt. Ein Glück war noch ein kleines Fässchen Bier vom Kreuzberg im Angebot. Und für das Frühstück um 5.30 Uhr bin ich natürlich in aller Herrgottsfrühe aufgestanden, damit er von Waren pünktlich in Wismar zur Arbeit erscheinen kann. Der Tacho zeigte dann 500 km mehr an. Jetzt kümmert er sich noch um einen neuen Anlasser für das Wohnmobil, dienstlich. Was für eine Leistung, was für ein Einsatz! Mit dir, mit Gott und so vielen tollen Leuten habe ich zu tun. Danke, danke, danke!
Von der Urlauberseelsorge und allem anderen später.